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SCHWEINFURT: Corny Arndt behält die Zügel in der Hand

SCHWEINFURT

Corny Arndt behält die Zügel in der Hand

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    Corny Arndt behält die Zügel in der Hand
    Corny Arndt behält die Zügel in der Hand

    Den Reitverein glaubte man in ruhigem Fahrwasser, jetzt wurde es wieder turbulent. Hauptgrund sind nicht den Club direkt betreffende Probleme, sondern persönliche Animositäten unter Mitgliedern. Bei einer außerordentlichen Versammlung stellte Vorsitzende Corny Arndt deshalb sogar die Vertrauensfrage. Die ging aber so eindeutig zu ihren Gunsten aus, dass Arndt auf ihren bereits verkündeten Rücktritt verzichtete. Mit einem weitgehend neuen Team will sie das Ruder einmal mehr herumreißen.

    Erinnerung: Der einst 300 Mitglieder starke Vorzeigeclub litt in den letzten Jahren nicht nur unter Mitgliederschwund, sondern bekam zunehmend auch finanzielle Probleme. Die Ursachen waren die überalterten Anlagen am Hainig und nicht mehr voll belegte Einstellboxen. Das lag unter anderem daran, dass Landwirte ihrerseits Einstellmöglichkeiten für Pferde schufen, die 30 Boxen des Reitvereins deshalb nicht mehr voll belegt waren. Diese Einnahmen fehlten, die Betriebskosten blieben aber, der Verein rutschte sukzessive ins Minus.

    Im Krisenjahr 2011 übernahm Corny Arndt. Und es ging wie versprochen aufwärts. 88 Mitglieder zählte der Club Ende 2011, derzeit sind es 131. Arndt verkündete das am Freitagabend. Es war die zunächst einzige gute Nachricht. Zur Einberufung der außerordentlichen Versammlung sah sie sich nämlich wegen der unerwarteten Turbulenzen durch offensichtliche Feindseligkeiten unter einigen Mitgliedern gezwungen.

    Diese blieben nicht folgenlos: Drei erst im April gewählte Vorstandsmitglieder sind nicht mehr im Amt. Schatzmeisterin Anne Genßler trat ihren Job aus beruflichen Gründen erst gar nicht an, zweite Vorsitzende Sabrina Reichert und Schriftführerin Christina Faber schmissen kürzlich hin. Arndt nannte trotz Aufforderung keine Verursachernamen, vermied auch jede Schuldzuweisung, meinte sogar, dass die Feindseligkeiten nicht stattgefunden hätten, um dem Verein zu schaden.

    Sie tun es aber, weil die privaten Fehden und Kränkungen, verstärkt durch die Rücktritte, den Club in der Reiterszene „ins Gerede gebracht haben“. Hinzu kommt die Kündigung von fast der Hälfte der 30 Pferdeboxen. Die Querelen seien nicht ursächlich dafür, es seien großteils sachliche Gründe, stellte Arndt klar. Aber: Die Katze ist wieder auf die alten Füße gefallen, weil die Betriebskosten – unabhängig von der Anzahl der eingestellten Pferde – bleiben.

    Wie eng es finanziell ist, machte Wolfgang Zeising deutlich. Er hat das Schatzmeisteramt kommissarisch wieder übernommen, erklärte sich gerade wegen der Krise bereit, mit Arndt, der neuen zweiten Vorsitzenden Renate Feiler, der neuen Schriftführerin Ines Seubert und technischem Leiter Markus Seubert die Kohlen aus dem Feuer zu holen.

    Die Mitglieder – nicht allen war die Existenzgefährdung klar – befürworteten einstimmig das neue Team und das Rettungspaket. Das ist zunächst eine von allen als nötig erachtete kräftige Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Statt 85 Euro zahlt der Erwachsene nun 120 Euro (41 Prozent) pro Jahr. Entsprechend angestiegen sind die gestaffelten Beiträge für Kinder (50), Jugendliche (60) und Ehepaare (150 Euro). Der Schulunterricht sowie das Kurs- und Lehrgangsangebot werden ausgebaut. Verbesserung strebt man bei der Pensionspferdehaltung an, um die 30 Boxen wieder voll zu bekommen.

    Und: Um Streitigkeiten künftig zu vermeiden, verabschiedete die Versammlung eine fünf Punkte umfassende „Vereinsphilosophie“, in der als „Eckpfeiler im Vereinsleben“ unter anderem der Respekt vor Mensch und Tier sowie ein freundliches Miteinander genannt werden.

    Angehen will man auch ein anderes, aber großes Problem: Wegen des Autoverkehrs aus Richtung Hainig zur Heeresstraße kommt es oft zu gefährlichen Situationen, wenn Pferde zu den südlichen Koppeln über die Willi-Kaidel-Straße geführt werden. Man hofft nun nach guten Gesprächen mit der Stadt, eine oder gar zwei Flächen des Keßlerfields nebenan zu erhalten. Die Koppeln südlich könnte man aufgeben, die Pferde auf dem Ex-US-Gelände großzügiger in modernisierten Koppeln halten, was neue Mitglieder bringt.

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