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Schweinfurt: Coronakrise: OB lässt den Wildpark weiter geschlossen

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Coronakrise: OB lässt den Wildpark weiter geschlossen

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    Die Spielplätze im Wildpark zu öffnen, nicht aber den ganzen Park, fordert die Grünen-Fraktion im Stadtrat. Das verweigert die Verwaltung mit Hinweis auf die derzeit geltende Infektionsschutzverordnung und den bundesweiten Lockdown, bei dem Freizeitstätten nicht geöffnet werden dürfen.
    Die Spielplätze im Wildpark zu öffnen, nicht aber den ganzen Park, fordert die Grünen-Fraktion im Stadtrat. Das verweigert die Verwaltung mit Hinweis auf die derzeit geltende Infektionsschutzverordnung und den bundesweiten Lockdown, bei dem Freizeitstätten nicht geöffnet werden dürfen. Foto: Stefan Pfister

    Die Entwicklung der Corona-Infektionszahlen in Schweinfurt zeigt einen erfreulichen Trend: nach unten. Wie das Robert-Koch-Institut auf seiner Homepage mit Aktualisierung am Donnerstag (o Uhr) meldete, ist die Inzidenz in der Stadt deutlich unter 200 gesunken, nämlich auf 170,3. Derzeit haben sich in der Stadt 688 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, das waren neun mehr als am Vortag. 23 Menschen im Stadtgebiet starben an oder mit dem Coronavirus.

    Der Inzidenz-Wert in der Stadt liegt nun unter dem bayerischen Durchschnitt (178,94), ebenso wie der im Landkreis Schweinfurt mit 168,9. Hier haben sich 34 Menschen mehr als am Vortag infiziert, insgesamt 1550. An oder mit dem Coronavirus starben im Landkreis 33 Menschen. Stand 11. November waren insgesamt 1094 Menschen in Stadt und Landkreis als Kontaktperson ersten Grades in Quarantäne, 1661 Personen galten als geheilt.

    Ob der bundesweit geltende Lockdown im November nun erste positive Ergebnisse in der Region zeigt, muss man noch abwarten. Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) jedenfalls wird nicht müde, an die Verantwortung und Achtsamkeit der Bürger zu appellieren und darum zu bitten, sich an die vorgeschriebenen Kontaktbeschränkungen zu halten.

    Viele Menschen nutzen gerade im Herbst – hier an Allerheiligen 2018 – den Wildpark zum Spazierengehen. Während des Lockdowns im November ist der Wildpark aber geschlossen und wird auch nicht geöffnet, wie das die Grünen gefordert haben.
    Viele Menschen nutzen gerade im Herbst – hier an Allerheiligen 2018 – den Wildpark zum Spazierengehen. Während des Lockdowns im November ist der Wildpark aber geschlossen und wird auch nicht geöffnet, wie das die Grünen gefordert haben. Foto: Patty Varasano

    Im Bauausschuss gab es nun einen kleinen Disput zwischen dem OB und dem Grünen-Fraktionssprecher Holger Laschka. Anlass war der Antrag der Grünen-Fraktion, es im städtischen Wildpark an den Eichen zu ermöglichen, dass dort die Spielplätze frei gegeben werden. Diese Forderung wurde in einem offenen Brief an den OB gestellt.

    "Bewegung, frische Luft und ein paar Sonnenstrahlen sind das beste Vorbeugeprogramm gegen einen drohenden Lockdown-Koller und bei Einhaltung der AHA-Regeln auch unter Infektionsschutzaspekten vollkommen unbedenklich", schrieb Laschka unter anderem in dem Brief. In der Sitzung betonte er, es gehe den Grünen vor allem darum, den Menschen, die rund um den Wildpark in den großen Wohnanlagen leben, eine Öffnung der Spielplätze zu ermöglichen. Überdies sei es kein Problem, wie beim ersten Lockdown im März und April, den restlichen Wildpark mit Trassierband zu sperren.

    In dem offenen Brief wurde auch Grünen-Stadtrat und Arzt Reginhard von Hirschhausen zitiert, der fürchtet, die Akzeptanz für die Anti-Corona-Maßnahmen könnte schwinden, wenn man den Wildpark weiter sperre: "Wir müssen die Corona-Schutzmaßnahmen konzentrieren auf die wirklich Gefährdeten: Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser, Hochbetagte und chronisch schwer Kranke. Aktivitäten an der frischen Luft für alle zu unterbinden, untergräbt Verständnis und Akzeptanz der Corona-Auflagen."

    Eine Öffnung des Wildparks ist während des Lockdowns verboten

    Der OB konnte die Forderung nicht nachvollziehen. Aus rechtlichen Gründen werde die Stadt den Wildpark auf keinen Fall im November öffnen, betonte Sebastian Remelé, dessen CSU-Fraktion mit den Grünen eine Koalition im Stadtrat geschlossen hat. Der Wildpark sei klar gemäß der bundesweit geltenden Infektionsschutzverordnung als Freizeitstädte definiert und eine der am meisten besuchten Attraktionen der Stadt. Es sei nicht erlaubt, ihn zu öffnen, genauso wenig wie die städtischen Museen oder das Theater. Trassierband sei außerdem gänzlich ungeeignet, Menschen davon abzuhalten, im Wildpark spazieren zu gehen.

    Remelé zeigte sich verwundert darüber, dass man derzeit nicht andere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung nutzen könnte. Es gebe 80 Spielplätze im Stadtgebiet, die nutzbar seien. Außerdem sei man gerade vom Hochfeld aus schnell im Wald oder im Höllental. Der Stadtrat sei kein Parlament, in dem man politische Forderungen ausdiskutiere, sondern Teil der Verwaltung und möge seiner Verantwortung in der Pandemie gerecht werden, schloss der OB mit einem ärgerlichen "Ende der Ansage."

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