Im Frühjahr während des ersten Lockdowns waren die Schulen wochenlang geschlossen, die Schüler wurden von zu Hause aus unterrichtet. Wie wichtig Tablets oder Laptops für Schüler und Lehrer sind, wurde schlagartig klar.
Seit einiger Zeit schon treibt die städtische Schulverwaltung mit Leiter René Gutermann das Thema Digitalisierung in den 20 Schulen in städtischer Trägerschaft voran. Bereits im Mai nutzte man ein "Sonderbudget Leihgeräte" des bayerischen Kultusministeriums und bekam 539 360 Euro. Damit wurden 446 Tablets sowie 282 Notebooks gekauft, alles in Absprache mit den Schulen, zur Leihe für die Schüler, die Unterstützung finanzieller Natur benötigten. Noch sind die Geräte nicht alle da, "die Beschaffung aber auf den Weg gebracht", so René Gutermann. Genauso wie für die Lehrer, die Ende des Jahres ausgestattet werden sollen.
Mittlerweile gibt es sogar ein zweites Mal Geld vom Freistaat, insgesamt weitere 30 Millionen Euro. "Um zusätzlichen Schwung in die Digitalisierung, den die Pandemie trotz aller Einschränkungen ausgelöst hat, zu bringen", wie die Verwaltung aus der Ministeriums-Vorlage zitierte. Aus dem neuen Programm bewarb sich die Stadt schon zum 31. Oktober für Geräte im Wert von 207 913 Euro.

Die Stadt muss bei beiden Programmen keinen Eigenanteil leisten, es ist eine hundertprozentige Förderung. Da es sich um Leihgeräte während der Pandemie an die Schüler handelt, gehen diese, sobald wieder Normalität im Schulalltag eingekehrt ist, zurück an die Schulen und können dann im Unterricht genutzt werden.
Faire Computermäuse sind für die Verwaltung zu teuer
Abgelehnt wurde im Hauptausschuss ein fraktionsübergreifender Antrag von Sorya Lippert (CSU) sowie Kathi Petersen und Marianne Prowald (beide SPD). Sie wollten, dass Schweinfurt als Fair-Trade-Stadt dieser Zielsetzung entspricht und zukünftig in der Verwaltung sogenannte "faire" Computermäuse anschafft. Diese werden von einer Firma namens Nager IT produziert, die den ersten Platz des Bayerischen Eine-Welt-Preises 2016 bekam, sich zu bestimmten Arbeitsnormen bekennt und regional in Inklusionsbetrieben produziert.
Auch wenn SPD-Fraktionschef Ralf Hofmann schmunzelnd anmerkte, "alleine wegen des Namens hätte die Firma einen Auftrag verdient", fand das Vorhaben keine Mehrheit. Schlicht aus Kostengründen: Die Stadt hat für die 850 Arbeitsplätze in der Verwaltung einen Rahmenvertrag mit einem Anbieter, der auch Hardware wie Computermäuse beinhaltet. Eine normale Computermaus kostet gut sechs Euro, eine fair hergestellte bis zu 35.