Der landwirtschaftliche Betrieb seines Vaters gehört zu den 25, die an dem im vergangenen Jahr vom Maschinen- und Betriebshilfsring Gerolzhofen initiierten Pilotversuch Cultan-Düngung teilgenommen haben. Das Ergebnis ist überzeugend, die Ernteerfolge positiv, und so entschloss er sich auch dieses Jahr, das neue Verfahren wieder einzusetzen.
„2007 waren es etwa 230 Hektar, die mit dem Cultan-Verfahren gedüngt wurden, dieses Jahr sind es etwa 400 Hektar im Einzugsbereich des Maschinenrings und darüber hinaus“, informiert Roland Kukoll, Geschäftsführer des Maschinen- und Betriebshilfsrings Gerolzhofen, der auch den Routenplan erstellt, damit die einzelnen Flächen rationell angefahren werden können.
Das selbstfahrende Injektionsgerät, mit dem der Flüssig-Dünger ausgebracht wird, gehört Norbert Sauer aus Theilheim. Er stellt es dem Maschinenring zur Verfügung. Es ist drei Monate alt und seit Ende März mit Unterbrechungen in allen Kulturen vom Raps über Wintergerste bis hin zu Zuckerrüben und Mais im Einsatz. Diese Woche erfolgt die Abschlussdüngung. Das Gerät ist sechs Meter breit. Es fasst 3 000 Liter Flüssigdünger. Die Mischung besteht aus einem Drittel Ammonium-Nitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) und aus zwei Dritteln Ammonium-Sulfat-Lösung (ASL). „Die bodenschonende Bereifung hat sich bei Feuchtigkeit bisher schon gut bewährt“, so Norbert Sauer. Pro Hektar werden zwischen 800 und 1300 Liter je nach Fruchtart ausgebracht.
„Das Besondere ist, es wird nur ein Mal gedüngt. Durch die Injektion wird ein Nährstoffdeport angelegt, aus dem die Pflanzen je nach Bedarf schöpfen können. Dadurch gibt es weniger Probleme in Trockengebieten, weil die Pflanzen ständig Nährstoffe zur Verfügung haben und so optimal versorgt werden. Außerdem kann die Düngemittelverordnung an wasserführenden Gräben genau eingehalten werden, da die Ausbringung randgenau und somit umweltschonend erfolgt“, erläutert Roland Kukoll und weist darauf hin, dass Norbert Sauer der erste in Süddeutschland ist, der ein Cultan-Injektonsgerät besitzt.
Den Flüssigdünger bringt Georg Gernert aus Kleinrheinfeld mit dem Tankwagen. Dieser hat ein Fassungsvermögen von etwa 14 000 Litern.