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Schweinfurt: CVJM: Frohe Botschaft und fröhliche junge Leute

Schweinfurt

CVJM: Frohe Botschaft und fröhliche junge Leute

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    Beim CVJM kann man was erleben. Zum Beispiel eine Kanu-Tour in der Tarnschlucht in Frankreich.
    Beim CVJM kann man was erleben. Zum Beispiel eine Kanu-Tour in der Tarnschlucht in Frankreich. Foto: CVJM Schweinfurt

    Einmal, es ist Jahrzehnte her, schaffte es der CVJM (Christliche Verein junger Menschen) an die Spitze der Hitparade. Die schräge Truppe "Village People" lieferte mit ihrem Hit "YMCA", womit das amerikanische Pendant des CVJM gemeint ist, den Sommerhit des Jahres 1978. "Young man, there's no need to feel down", heißt es in der ersten Strophe, und damit ist schon viel gesagt über das, was der historische CVJM wollte. Jungen Männern Hoffnung geben und Orientierung bieten auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben – basierend auf christlichen Werten. 1844 wurde der erste YMCA von George Williams in London gegründet. Ziel war, jungen Männern, die zum Beispiel auf der Suche nach Arbeit in die Großstadt zogen, einen Halt zu geben. 39 Jahre später wurde der erste deutsche Christliche Verein junger Männer in Berlin gegründet. 

    Ein echter CVJM-Flitzer, diese "Creed machine". Christian Brodbeck, Jakob Bartenstein und Lucas Brodbeck (von links) haben eine ultraleichte Seifenkiste gebaut.
    Ein echter CVJM-Flitzer, diese "Creed machine". Christian Brodbeck, Jakob Bartenstein und Lucas Brodbeck (von links) haben eine ultraleichte Seifenkiste gebaut. Foto: CVJM Schweinfurt

    Der CVJM und das Haus in der Luitpoldstraße - eine lange gemeinsame Geschichte

    Jungen Menschen, denn längst ist der Verein nicht mehr nur Männern vorbehalten, Gebrauchsanweisungen für ihr Leben mit auf den Weg zu geben, ist noch heute erklärtes Ziel des rührigen Vereins, der auch in Schweinfurt eine lange Tradition hat. Seit 1909 gibt es hier den CVJM, seit 1911 im Haus in der Luitpoldstraße, das sich in mehr als einem Jahrhundert den Beinamen CVJM-Haus redlich verdient hat. Die 110 Jahre in Schweinfurt wurden im Sommer gefeiert, am 12. und 13. Oktober steigt noch eine Birthday-Party mit fränkischem Abend und Gottesdienst.  Am 20. November findet der große jährliche Jungschartag im Haus statt. 

    Seit mehr als 100 Jahren das CVJM-Haus: das Anwesen an der Ecke Luitpoldstraße. Obere Stockwerke sind vermietet. Auch durch diese Einnahmen finanziert sich der Christliche Verein junger Menschen in Schweinfurt. 
    Seit mehr als 100 Jahren das CVJM-Haus: das Anwesen an der Ecke Luitpoldstraße. Obere Stockwerke sind vermietet. Auch durch diese Einnahmen finanziert sich der Christliche Verein junger Menschen in Schweinfurt.  Foto: Helmut Glauch

    Jungschar-Nachmittage, Bibelgesprächskreise, Freizeiten mit Zeltlager-Romantik, funktioniert das noch in Zeiten, in denen sich Heranwachsende lieber hinter dem eigenen Ego oder der Spielkonsole verschanzen? Eindeutig ja, so die Erfahrung von Annalena Kühne, hauptamtliche Sozialpädagogin beim CVJM in Schweinfurt. Auch und vielleicht sogar vor allem angesichts der medialen Reizüberflutung suchen die Jugendlichen die Gemeinschaft, Spaß und das Erlebnis in der Gruppe.    

    Lagerfeuerromantik mit Stockbrot und allem was dazugehört: die CVJM-ler beim Jungscharlager.
    Lagerfeuerromantik mit Stockbrot und allem was dazugehört: die CVJM-ler beim Jungscharlager. Foto: CVJM Schweinfurt

    Kinder und Jugendliche ohne Erwartungen so nehmen wie sie sind

    Was der CVJM anbieten will, ist sozusagen ein Kontrastprogramm zur Leistungsgesellschaft, die bekanntermaßen bis in die Schulen hinein reicht. "Zu uns können alle kommen, so wie sie sind, es gibt keine Erwartungen", so Annalena Kühne. Und genau das ist es wohl, was den CVJM ausmacht, Kinder und Jugendliche sie selbst sein lassen, ihnen Raum für die Entwicklung ihrer drei Seiten des CVJM-Dreiecks, die für Leib, Seele und Geist stehen, zu bieten. Das heißt aber nicht, sie alleine zu lassen, denn Orientierung in den Fragen des Lebens beizusteuern, ist erklärtes Ziel der Gruppenarbeit des CVJM. "Offen für alle" gilt längst auch für die Religionszugehörigkeit der Mitglieder, von denen es in Schweinfurt rund 200 gibt. "Ein ökumenischer Verein in evangelischer Tradition", konkretisiert Annalena Kühne. Längst gehen aber zum Beispiel auch vereinzelt muslimische Kinder mit auf Freizeiten oder Zeltlager, und auch die "hören gerne Geschichten von Jesus",  so Annalena Kühne. Denn auch in dieser Religion spielt er eine wichtige Rolle.             

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    Als christliche Wertegemeinschaft sieht sich die CVJM-Familie. Wobei Familie keine Floskel ist, denn es werden tatsächlich für alle Altersgruppen Angebote gemacht. Beim CVJM mitmachen, das ist auch irgendwie ein Lebensgefühl. Wenn die Eltern früher als Kinder schon gekommen sind, kommen meist auch deren Kinder. Die wachsen in die Gruppen hinein, übernehmen als junge Erwachsene selber Gruppenarbeit, werden Eltern, und so schließt sich der Kreis. All das, was beim CVJM an Jugendarbeit geboten wird, ist nicht vorstellbar ohne die vielen Erwachsenen vor und hinter den Kulissen, als Helfer oder Förderer. Dabei ist der CVJM alles andere als eine geschlossene Gesellschaft. Immer wieder kommen Jugendliche, die vorher nie etwas vom CVJM gehört haben, zum Beispiel zum offenen Treff  "Down under" für alle ab 13 und immer am Freitag ab 18.30 Uhr.      

    Ein religiöser Einstieg gehört immer dazu

    Sport und Bewegung spielen beim CVJM eine ganz wichtige Rolle. Dabei kommt es nicht auf Plätze auf dem Siegertreppchen, sondern auf den Spaß an der Sache an.
    Sport und Bewegung spielen beim CVJM eine ganz wichtige Rolle. Dabei kommt es nicht auf Plätze auf dem Siegertreppchen, sondern auf den Spaß an der Sache an. Foto: Annalena Kühne

    Ankommen, ein kleiner religiöser Einstieg, gemeinsam kreativ sein, kochen, spielen oder einfach nur reden. Es gibt kein fertiges Drehbuch für die Nachmittage und Abende im CVJM-Haus, denn es soll genug Raum bleiben für die Eigendynamik der Gruppe, für das, was den jungen Leuten gerade wichtig ist. Heraus kommt dennoch viel. So hat zum Beispiel in dieser Saison eine Gruppe eine Seifenkiste gebaut und sich an einem Rennen beteiligt.

    Die CVJM'ler sind bekannt für ihr Faible für Hockey

    Da kann auch mal der Kleine gegen den Großen ran. "Jugger" wird immer beliebter. Bei dem Spiel geht es darum, den Spielball (Jugg) so oft wie möglich in das gegnerische Tor (Mal) zu bringen, um einen Punkt für das eigene Team zu erzielen.
    Da kann auch mal der Kleine gegen den Großen ran. "Jugger" wird immer beliebter. Bei dem Spiel geht es darum, den Spielball (Jugg) so oft wie möglich in das gegnerische Tor (Mal) zu bringen, um einen Punkt für das eigene Team zu erzielen. Foto: CVJM Schweinfurt

    Eine wichtige Rolle spielt beim CVJM auch der Sport. "Vor allem die Jungs wollen sich austoben", weiß Annalena Kühne. Volleyball, Basketball und Hockey stehen hoch im Kurs. "Nicht der Erfolg zählt, sondern der gemeinsame Spaß, das Gefühl fair gespielt zu haben, wir freuen uns auch über einen achten Platz", ergänzt Kühne.  So wurde zum Beispiel im Mai ein Hockey-Turnier mit Kindern aus der Schweinfurter Erstaufnahme gespielt. Immer Mittwochnachmittags nimmt eine Junior-Hockey-Gruppe die Schläger in die Hand. Eine ideale Einstiegsmöglichkeit für Kinder. Beim CVJM mitmachen, das heißt Bewegung, Gemeinschaft, Spaß haben, Freunde finden – und das alles eingebettet in eine christliche orientierte aber offene Gemeinschaft.

    Zeitlose Werte,  die schon in den Gründertagen des CVJM aktuell waren und die seit knapp 110 Jahren auch in Schweinfurt gelebt werden.        

    Wir sind der Stadtjugendring Rund 40 Vereine, Verbände und Jugendorganisationen gehören dem Schweinfurter Stadtjugendring an. Im Rahmen dieser Serie wollen wir die SJR-Mitglieder vorstellen. Gerne kommen wir zu Fest, Gruppenstunde oder Übungsnachmittag oder anderen passenden Gelegenheiten, um über die dort geleistete Jugendarbeit zu berichten. Anfragen und Terminvorschläge unter redaktion.schweinfurt@mainpost.de

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