Im Jahr 1980 kaufte sich das Ehepaar Ingrid und Heinrich Geier einen Dackel mit Ramona von Hampel. Sie dachten keineswegs daran, eine Zucht damit aufzubauen. Der Verkäufer forderte jedoch: "Diese Dackelhündin ist so hübsch, die bekommt ihr nur, wenn ihr weiterzüchtet." Diese Hündin ist heute die Stammmutter für einen neunköpfigen Tierbestand bei der Familie. Auch zeugen vielen Pokale im Wohnzimmer vom züchterischen Erfolg der Eheleute Geier.
Erst vor zwei Monaten erhielten zwei ihrer Dackel Auszeichnungen bei einer Spezialschau, den der Dachshundklub Württemberg-Hohenzollern in Stuttgart ausrichtete. Landesverteranensieger wurde der zehnjährige Dackelrüde mit dem Namen Quinn von den Räubern. Auch in der jüngsten Altersklasse bekam die Familie Geier für die Rauhaardackeline Eika von den Räubern einen Pokal. Für Quinn, der bereits drei Auszeichnungen hat, fehlt nur noch ein Landessieg bei einem Schönheitswettbewerb, dann ist er zum Europa-Schönheitschampion gekürt.
Aussehen und Jagdeigenschaften entscheiden
Mehrmals im Jahr nehmen Ingrid und Heinrich Geier mit einem oder mehreren Tieren an solchen Wettbewerben teil. Diese werden von den Landesverbänden des Deutschen Teckelklubs 1888 veranstaltet. Es geht dabei um das Aussehen, aber auch um die jagdlichen Eigenschaften des Teckels oder Dachshunds, wie der Dackel auch genannt wird.
Bewertet werden von den Preisrichtern der Gang, das Gewicht, die Körperlänge und die Zähne der Tiere. "Aber ohne Papiere geht gar nichts", weiß Heinrich Geier. Eine Ahnentafel ist obligatorisch. Für Züchter, die wie er dem Verband angehören, gilt auch eine ständige Kontrolle, wo und wie die Tiere gehalten werden. Dazu zählt vor allem auch die Aufzucht der Welpen.
In gut drei Wochen werden hoffentlich wieder etwa ein halbes Dutzend der Tiere in einer eigens für das Werfen der Muttertiere eingerichteten Kammer geboren. "Wir haben die ehemalige Waschküche dafür umgebaut", erklärt Ingrid Geier. Hier neben der Küche verleben die Tierkinder die ersten sechs Wochen. In unmittelbarer Nähe zur Familie entwickelt sich so ein gutes soziales Verhalten. "90 Prozent der Käufer unserer Welpen legen darauf Wert", so Ingrid Geier.
Aufzucht der Welpen macht Arbeit
Für die ausgewachsenen Dackel gibt es Fertigfutter, aber die Aufzucht der Welpen macht schon etwas Arbeit, räumt Ingrid Geyer ein. Meistens werden sie vom Muttertier gesäugt, aber wenn das mal nicht klappt, bekommen sie Welpenmilch. Viel Aufwand erfordert es, sie stubenrein zu erziehen. Im Alter von etwa fünf Wochen werden sie zum Pippimachen immer in den Hof getragen. Besonders wichtig ist es, sie gleich nach dem Aufwachen am Morgen ins Freie zu bringen. Klappt es, gibt es viel Lob und ein Lekkerli. "Manche kapieren es nach ein paar Tagen, manche erst nach einigen Wochen", so Ingrid Geier.
Zwei Würfe an Welpen sind pro Jahr zu verkaufen, wofür sich immer Interessenten finden. Wichtig ist Ingrid und Heinrich Geier, dass ihre Dackel in gute Hände kommen. "Man bekommt mit der Zeit ein Bauchgefühl, die Käufer einzuschätzen", versichern die Züchter.
Wenn man ihr Anwesen in Wetzhausen betritt, empfängt den Besucher mehrstimmiges Hundegebell. Die Dackel dürfen sich in Haus, Hof und Nebengebäuden frei bewegen. In einer Ecke des Hofes ist ein überdachter weitläufiger Hundezwinger für sie gebaut. "Aber da müssen unsere Dackel nur rein, wenn wir beide nicht zu Hause sind", versichert Ingrid Geier.