Als erfolgreich bezeichnen die Fachleute des Landwirtschaftsamtes Schweinfurt ihren Versuch zum Zwischenfruchtanbau auf einem Feld bei Schleerieth. Denn gerade bei den derzeitigen Starkregenfällen erweist sich der dortige Ackerboden aufgrund der gemulchten Pflanzen wesentlich aufnahmefähiger für Wasser.
An einem Hang beim Wernecker Gemeindeteil Schleerieth hatte Landwirt Matthias Schmittfull das Feld für den Versuch des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) zur Verfügung gestellt. Im vergangenen Herbst hatte er dort quer zum Hang verschiedene Mischungen von Zwischenfrüchten – unter anderem Senf, Ölrettich, Ramtillkraut, Sonnenblumen – gesät. In Längsrichtung wurden diese mit verschiedenen Geräten unterschiedlich bearbeitet. Auf die gesamte Fläche wurde im Frühjahr Mais angesät.
Das Ergebnis konnten jetzt bei einem Ortstermin zahlreiche Landwirte aus dem Landkreis begutachten. Dazu führten Pflanzenbauberater Heinz-Dieter Hofmann und Wasserberater Rainer Schubert einen Versickerungsversuch vor. Ein simulierter Starkregen mit 40 Liter Wasser pro Quadratmeter versickerte im Mulch-Boden in 20 Sekunden, im nicht bebauten Acker in drei Minuten.
„Der Mulch verhindert das Zusammenschlemmen des Bodens“, hält AELF-Pflanzenbauberater Joachim Dömling fest. Neben der Bindung von Nitrat über den Winter und der verbesserten Bodenfruchtbarkeit ist der Erosionsschutz das Ziel des Zwischenfruchtanbaus. „Heuer ist das besonders wichtig“, verdeutlicht Dömling. Er weiß, dass das Problem wohl noch schlimmer wird. „Wenn es im Frühjahr Regen gibt, dann ist es Starkregen.“
Durch Mulchsaaten könne man gerade in Maisfeldern den Boden schützen und einen Oberflächenabfluss minimieren. Zwar bedeutet Zwischenfruchtanbau für den Landwirt einen Mehraufwand an Arbeit, Zeit und Saatgut von etwa 100 bis 150 Euro pro Hektar. „Aber die Fläche legt dadurch auch zu“.
Immer mehr Landwirte würden beim Zwischenfruchtanbau mitziehen, hält Dömling fest. „Aber da ginge noch mehr“.
Serie „Bodenständig“
Im Rahmen unserer Serie „Bodenständig“ sollen über das ganze Jahr hinweg immer wieder Themen aus und mit der Landwirtschaft aufgegriffen werden. Dabei sollen Einblicke in Arbeitsweisen und Zusammenhänge geboten werden.