Es steckt schon im Wort: Der gemeindliche Neujahrsempfang ist immer ein Neuanfang mit ganz besonderer Energie, der Mut mache, "Dinge neu zu denken", wie Grafenrheinfelds Bürgermeister Christian Keller zum Auftakt der alljährlichen Traditionsveranstaltung - diesmal wieder in der Kulturhalle - feststellte.
Für ihn ist es dazu ein ganz besonderer Tag. Nach 18 Jahren als Gemeinderat stand er erstmals vor vielen geladenen Gästen als Bürgermeister am Rednerpult, wagte einen Ausblick auf 2020 und ließ Vergangenes Revue passieren, ohne auf jeden einzelnen der etwa 340 Gemeinderatsbeschlüsse aus dem vergangenen Jahr einzugehen, wie er schmunzelnd versicherte. Einige Ereignisse erwähnte er schon: die sanierten Spielplätze, die Bildstockrestauration, das Stühlerücken im Gemeinderat auch wegen der vorgezogenen Bürgermeisterwahl, die Sanierung der Altmainsporthalle, die Kindergartensituation nach dem Schimmelschaden in der Fröschloch-Kita und die Sand- und Kiesausbeute, die thematisch 2019 besonders geprägt hat. Hier plädierte er für den Zusammenhalt aller Beteiligten in der ablehnenden Haltung - für ihn nicht nur ein "Recht, sondern Pflicht".
Auch nutzte er die Gelegenheit, sich bei seinen Stellvertretern, dem Gemeinderat und allen Gemeindemitarbeitern zu bedanken und vergaß auch einen Blumenstrauß für seine Vorgängerin Sabine Lutz nicht, die just am Neujahrsempfang einen runden Geburtstag feierte. In den Mittelpunkt des Empfangs stellte der Bürgermeister das im gesellschaftlichen und sportlichen Bereich so wichtige ehrenamtliche "bürgerschaftliche Engagement", das das Leben in Grafenrheinfeld maßgeblich mitgestalte und erfolgreich den Zusammenhalt im Ort förder. Auch Landrat Florian Töpper betonte in seinem Grußwort den Stellenwert des Ehrenamtes mit seinen vielen Gesichtern, das in seiner Ausübung ebenso zur Lebensqualität im ländlichen Raum beitrage, wie die Wirtschaftskraft einer Kommune. Und da dürfe Grafenrheinfeld laut Töpper "souverän und selbstbewusst" in die Zukunft schauen.
Der Landrat übernahm die ersten Ehrungen des Abends und zeichnete gemeinsam mit Kreisbrandrat Holger Strunk die Feuerwehrmänner Harry Ebner (40 Jahre), Stefan Pabst und Ralf Ott (25) für ihren langjährigen aktiven Dienst im unverzichtbaren Ehrenamt mit "Gefahrenpotential" aus.

Mit Hildegard Weth, die seit Jahrzehnten die Grabstätte der Bombennachtopfer pflegt, Anne Dilba und Markus Friedel, die die kleine Feldkappelle jahreszeitlich schmücken, sowie Roland Kolb, der seit 60 Jahren als Dirigent agiert, wurden vier Grafenrheinfelder geehrt, die, wie Bürgermeister Keller erklärte, eher "unbemerkt" einen wertvollen Dienst leisten. Mit mehr Tamtam gehen da schon die Erfolge der vielen Sportler über die Bühne; hier wurden vom TSV die Tennisdamen 50 und die Korball-Mädchen der Jugend 15 Meister, vom Sportkegelklub erkegelten sich jeweils die erste Jugend- und Herrenmannschaft die Spitzenpositionen auf dem Siegertreppchen, dazu war Lara Eisenhut mit dem Bezirkskader erfolgreich, Emily Braun wurde Unterfränkische Vizemeisterin der U23 ebenso wie Silvia Landeck in ihrer Altersklasse.
Als Garant für Meistertitel präsentierte sich wieder der Schützenverein, hier waren die Bogenschützen Annika Buttner (Bezirksvizemeisterin), Luca Rudloff (Bayrischer Meister), Luisa Matuschka (Bezirksmeisterin), Maximilian Aarup (Bezirks- und Bayrischer Meister) und Verena Stahl (Bayrische Meisterin) erfolgreich. Und schließlich wurden erneut Daniel und Peter Weippert geehrt, die erst im Mai 2019 in Las Vegas Vize- Weltmeister im Pool-Billard wurden und nun im November mit dem Deutschen Liga-Meistertitel ein weiteres Ticket für die World Team Challenge gelöst haben. Darüber hinaus wurde Daniel Weippert deutscher Vize-Meister im Einzel.
Nach dem offiziellen Teil ging es nach einigen Musikstücken der "4 Rafelder Blechbläser" zum gemütlichen Teil über, schließlich ist für den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft auch das "Verbindendende" der Geselligkeit ein wichtiger Aspekt des alljährlichen Empfangs.