Um die Gefahren bei der Sturmwurfaufarbeitung im Allgemeinen und nach dem Orkan „Kyrill“ im Besonderen sowie die entsprechende Unfallverhütung und zweckmäßige Arbeitstechnik ging es bei einer Informationsveranstaltung am gestrigen Freitag in der Gerolzhöfer Stadthalle. Zum Abschluss stand eine praktische Vorführung von Forstwirtschaftsmeister Reinhold Schlosser und der Berufsgenossenschaft im Bürgerwald bei Michelau auf dem Programm.
Rund 80 Personen, vorwiegend Gemeindewaldarbeiter, Bauhofbedienstete und kommunale Forstwirte sowie Privatwaldbesitzer, waren der Einladung des Amtes für Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt gefolgt, das die Schulung in Zusammenarbeit mit den Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) Schweinfurt und Main-Steigerwald sowie der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft durchführte.
Die Veranstaltung sollte in erster Linie dazu dienen, das Gefahrenpotential aufzuzeigen, das derzeit in den Wäldern herrscht, um das Unfallrisiko zu verringern. Anhand der Informationen kann nun entschieden werden, ob die Sturmholzaufarbeitung selbst erledigt werden kann, oder ob es nicht besser ist, sich der Hilfe von außen, sprich von erfahrenen Unternehmen, zu bedienen.
Der Hintergrund: Der Sturm „Kyrill“ hatte dafür gesorgt, dass im Landkreis Schweinfurt in den Privat- und Kommunalwäldern etwa 12 000 Kubikmeter Holz geworfen oder gebrochen wurden. Die Aufarbeitung dieses Holzes birgt für die Waldbesitzer und eingesetzten Forstwirte große Gefahren.
Liegende oder schräghängende Stämme stehen unter Spannung, so dass der Stamm beim Absägen zur Seite oder nach oben schnellt. Abgebrochene Baumkronen hängen in benachbarten Wipfeln. Hochgeklappte Wurzelteller fallen im Zuge der Aufarbeitung um.
Gleichzeitig bestand an dem Vormittag Gelegenheit, über die Forstbetriebsgemeinschaften Fragen des Holzabsatzes und der Inanspruchnahme fremder Aufarbeitungshilfe abzuklären.
Die Teilnehmer waren eingangs in der Stadthalle von Forstdirektor Stephan Thierfelder vom Amt für Landwirtschaft und Forsten begrüßt worden. Für die Organisation zeichneten der Geschäftsführer der FBG Main-Steigerwald, Förster Volker Conrad, sowie der forstliche Berater der FBG Schweinfurt und Main-Steigerwald, Markus Resch, verantwortlich.
Als Folgeveranstaltung ist nach der ersten Vorführung am gestrigen Freitag noch eine praktische Schulung im Wald geplant.
Außerdem bieten die Organisationen allen Interessierten an, sich bei Schulungsbedarf an die jeweilige Forstbetriebsgemeinschaft zu wenden.