Bei großen Maschinen, Motorrad und Kettensäge fühlt sich Gabriele Göbel wohl. Bei kleinen Kindern aber mindestens genauso. So sehr, dass die Konrektorin der Grundschule Werneck ihre Pensionierung so weit hinausschob, wie es nur ging. Ihre Verabschiedung im Schulhaus Schleerieth zeichnete das Bild einer beliebten und geachteten Lehrerin, „die das Herz auf dem rechten Fleck hat“.
So drückte es Schulamtsdirektor Roland Hoch aus, der bei einer Feierstunde die offizielle Entlassungsurkunde überreichte. Vor allem mit Humor und mit heiterer Gelassenheit gegenüber den Schwierigkeiten der (Schul-)Welt, aber auch mit Dynamik und großem Engagement habe Gabi Göbel 43 Jahre lang ihre Pflicht übererfüllt. Eine Vertrauensatmosphäre sei kennzeichnend für ihren Einsatz, dankte Hoch.
Vier Jahre unterrichtete die gebürtige Bayreutherin ab 1976 an der Mittelschule Poppenhausen, dann sechs Jahre an der Grundschule Gochsheim und schließlich ab 1985 an der Grundschule Werneck. 2005 wurde sie dort zur stellvertretenden Schulleiterin ernannt. Erst zwei Monate vor ihrem 66. Geburtstag begibt sie sich jetzt in den Ruhestand.
Zahlreiche Ämter und Funktionen bewältigte die scheidende Konrektorin, die unter anderem Lehramtsanwärter betreute, Medien- und Systembetreuung übernahm, mit Kindergärten zusammenarbeitete und sich mit Leidenschaft um die EDV kümmerte.
Mit Tatkraft und Humor hat Gabi Göbel das komplexe Gefüge Schule am Laufen gehalten, dankte Wernecks Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl, Vorsitzende des Schulverbands. Veränderungen trug sie mit, sie erfuhr zwei Schulhausschließungen und eine Sanierung.
Insgesamt vier Rektoren hat Gabi Göbel in Werneck erlebt, zählte Schulleiter Carsten Stranz auf. Auf seine Konrektorin war stets Verlass, sie agierte als vertrauensvolle Verbindung zwischen Kollegium und Schulleitung, lobte er. Als Lehrerin wurde sie geliebt, sie war den Kindern Wegweiser ins Leben.
Gar nicht leicht falle ihr die Pensionierung, gestand Gabi Göbel, sie habe sich in der Grundschule Werneck immer sehr wohl gefühlt. Zumal sie Vertrauen spürte und Freiheiten erhielt, etwa was das Comenius-Projekt anbelangte. Ohne die Hilfe von Kollegen, Sekretärinnen, Hausmeister und der Gemeinde hätte sie vieles nicht bewältigen können, dankte sie.
Vielleicht werde sie, angesichts des akuten Lehrermangels im Grundschulbereich, wieder reaktiviert, unkte Personalratsvorsitzender Walter Schäffer, der eine Satire über den Lehrerberuf zitierte. Für die Eltern sprach Elternbeiratsvorsitzende Renata Kuhn ihren Dank mit Blumen aus.
Kinder und Lehrer umrahmten mit mehreren selbst getexteten Liedern die Feier. „Wenn Frau Göbel in die Rente geht“ lautete der Anfang, „Forever young“ schließlich die Hommage an eine beliebte Lehrerin.