Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

GEROLZHOFEN (KWI): Das Schloss stand einige Jahre leer

GEROLZHOFEN (KWI)

Das Schloss stand einige Jahre leer

    • |
    • |

    Eigentlich ist das Koppenwinder Schloss kein richtiges Schloss, wird aber von der Bevölkerung und selbst in der Literatur so genannt. Allzu viel findet man aber nicht über die Geschichte des kleinen Barockbaus.

    Koppenwind gehörte vor der Gebietsreform zum Regierungsbezirk Oberfranken. Im Archiv der Gemeinde Rauhenebrach gibt es keine Unterlagen, aufschlussreich ist die Festschrift zur Kirchenweihe im September 1966. Lehrer Wilhelm Roppelt hatte damals zusammengetragen, was er über die Geschichte herausgefunden hatte.

    Es mag im achten bis elften Jahrhundert gewesen sein, so der Bericht, als ein deutscher Grundherr namens Kopp ein Trüpplein Wenden (Kriegsgefangene slawischer Abstammung) ansiedelte. Schon bald wurde in Koppenwind eine Weiherburg errichtet. Burg und Dorf wechselten im Lauf des Mittelalters mehrfach den Besitzer, die letzten waren die von Rotenhan.

    Die Adelsfamilie verkaufte 1628 das ganze Dorf an das Zisterzienser-Kloster Ebrach, in dessen Besitz es bis zur Säkularisation 1803 blieb.

    Abt Johann Dressel ließ das heruntergekommene Schloss Instand setzen und das Klostergut bewirtschaften. Im Lauf der Zeit verfiel dann das Gebäude wieder. Und so begann Abt Hieronymus Held am Ende seiner Amtszeit 1773 mit dem Bau des heutigen Gebäudes. Vollendet wurde der zweigeschossige Mansardenbau 1791 von seinem Nachfolger, Abt Wilhelm Roßhirt.

    Im Zug der Säkularisation fiel das Anwesen an den bayerischen Staat und diente als Forsthaus. Koppenwind wurde Filiale der Pfarrei Theinheim, dort wurde der Gottesdienst abgehalten, und selbst die neugeborenen Kinder mussten zur Taufe in den Nachbarort getragen werden.

    Später kam der Pfarrer einmal, dann zweimal am Werktag nach Koppenwind, und erst seit dem Besuch des damaligen Würzburger Bischofs Julius Döpfner 1950 wurde wieder regelmäßig im Schloss die heilige Messe gefeiert. Das Allerheiligste zog wieder in den Tabernakel der Kapelle ein.

    Als der bayerische Staat 1960 das Barockhaus zum Verkauf anbot, erwarb es die Gemeinde Koppenwind. Bis Mitte der Siebziger Jahre waren Teile des Gebäudes als Wohnungen vermietet. 1974/75 wollte die Gemeinde Rauhenebrach das Schloss an die Kirchenstiftung Koppenwind verkaufen. Der Vertrag soll schon unterzeichnet gewesen sein, wurde dann aber von der Würzburger Diözese nicht genehmigt.

    Das Schloss drohte zu verfallen. Der Zustand wurde immer schlechter, bis die Gemeinde schließlich 1977 einen Käufer fand, der es umfassend renovierte, aber nicht halten konnte. Als die Familie Dürr-Weber im Mai 1986 einzog, war das Schloss für wenige Jahre leer gestanden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden