Neu war bei der ersten Bürgerversammlung nach der Bürgermeisterwahl in diesem Jahr nicht nur der Amtsinhaber: Eine Diashow zeigte die wichtigsten Themen in der Gemeinde Schonungen, ein Flyer mit Infos über die Anzahl der Bauanträge, demografische Daten sowie über die gemeindlichen Finanzen lag aus. Dazu gab es ein verhalten zufriedenes Fazit von Bürgermeister Stefan Rottmann: Demnach habe sich „2012 bisher als sehr erfolgreiches Jahr erwiesen, wenngleich sich die Haushaltsdaten weiter zuspitzen“.
Als ein großes Problem nannte Rottmann den Rückgang der Bevölkerung in Schonungen. Die Mittelpunktsgemeinde hat im Zeitraum von 2000 bis 2012 303 Einwohner verloren. Allerdings nähme sich Löffelsterz von dieser negativen Entwicklung aus; hier sei die Einwohnerzahl um sechs Personen gestiegen – auf 460. Als Manko für diesen Ortsteil machte Anton Steinhart die „weite Entfernung zum Ortsteil Schonungen“ aus. Er lebe zwar gerne hier, aber das Dorf sei verkehrstechnisch nicht gut angeschlossen, zum Beispiel durch eine Bundesstraße.
Anders sieht es Bürgermeister Rottmann. In seinen Augen ist die Anbindung an das Straßenverkehrsnetz nach Schweinfurt gut, ebenso die Nachfrage nach Bauplätzen in Löffelsterz, die Steinhart als gering eingestuft hatte. Das von der Gemeinde ausgewiesene Baugebiet Resswiesen-Huthwiesen sei noch nicht erschlossen. Günstige Preise für einen Bauplatz seien für manche Bauinteressenten wichtig, so Rottmann.
„Muss das sein?“, fragte Steinhart mit Blick auf die gemeindliche Parkplatzüberwachung in Schonungen. Seit Mai hätten sich beim Bürgermeister schon drei Anwohner von dort beschwert, weil ihre Einfahrt durch parkende Autos zugestellt worden sei, antwortete Rottmann. Die Parkplatzsituation in Schonungen werde sich nach der städtebaulichen Neuordnung im Altlastengebiet verbessern.
Weitere Anfragen an den Bürgermeister betrafen das ehemalige Brauhaus, den Umbau des ehemaligen Lehrerhauses zu einem Jugendraum, die Ausdehnung des Stadtbusverkehrs auf das Schweinfurter Oberland und den Anschluss des Radwegenetzes des Schweinfurter Oberlandes an das im Landkreis Haßberge. Gerd Rost hält die Ausweisung von Urnengräbern im Alten Friedhof für sinnvoll. Bemängelt wurde der mangelhafte Handyempfang in der Ortsstraße Schöpferwiese in Löffelsterz.
Auf Nachfrage aus der Bürgerversammlung erklärte Rottmann, dass das Gelände der ehemaligen Orchideenzucht in Löffelsterz an einen Investor verkauft worden ist. Laut Bebauungsplan der Gemeinde ist auf dem Grundstück nur eine landwirtschaftliche Nutzung möglich.
Alexander Nicklaus hinterfragte Aussagen zu den Kanalgebühren publiziert in einer früheren Ausgabe von„CSU Aktuell“, einem Infoblatt der CSU-Ortsverbände in der Gemeinde. Dass Maßbach und Thundorf jetzt zur Gemeindeallianz Schweinfurter Oberland hinzukamen, verwunderte ihn aufgrund der großen räumlichen Distanz. Eine äußerst kontrovers geführte Diskussion trat Alexander Nicklaus schließlich los, als er erklärte, der Winterdienst der Gemeinde dürfe vor seinem Anwesen kein Salz mehr streuen, um nicht den Boden zu kontaminieren. In der Diskussion ging es allerdings nicht um gesundheitliche Risiken, sondern die Frage, in welchem Umfang die Gemeinde den Winterdienst schultern kann und soll.