"Das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) und das Daseinskonzept für die Gemeindeallianz Schweinfurter Oberland ist ein Erfolgsprojekt, nur weil es uns gelungen ist ,bürgerschaftliches Engagement miteinzubringen", so der gastgebende Bürgermeister Friedel Heckenlauer bei der Begrüßung zur Öffentlichen Abschlussveranstaltung von ILEK im Schüttbau von Stadtlauringen. Mit flotter Musik umrahmte das fränkische Musikensemble "Die Trichterg´sichter" aus Ebertshausen die Veranstaltung, wobei das von den Gästen gemeinsam gesungene Oberlandlied, gedichtet von Resi Rudolph und Bernd Lindemann, nicht fehlen durfte, heißt es in einer Pressemitteilung. Zu dem kommunalen Zusammenschluss gehören Stadtlauringen, Schonungen, Üchtelhausen, Maßbach, Thundorf und Rannungen.
In seinem Grußwort lobte Landrat Florian Töpper, dass sich die Bürger in den letzten Jahren intensiv beim ILEK eingebracht haben. Der Landkreis habe in die Planungen des Öffentlichen Personennahverkehrs daraus Impulse aufgenommen. Eine weitere finanzielle Förderung des Allianzmanagements durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken sagte Gerhard Kolb zu.
Erstmals Regionalbudget
Er stellte das Regionalbudget vor, das in diesem Jahr zum ersten Mal aufgelegt wird. Damit fördern die Ämter für Ländliche Entwicklung Kleinprojekte in Ortschaften mit bis zu 10 000 Einwohnern, die der Umsetzung des jeweiligen Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts dienen.
"Interkommunale Zusammenschlüsse in Form von Allianzen sind ein ideales Instrument zur verstärkten Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg und eine wirksame Zukunftsstrategie, um die vielseitigen Aufgaben der Daseinsvorsorge zu bewältigen", betonte Eva Kusebauch als Vertreterin der Regierung von Unterfranken.
Überörtliche Zusammenarbeit
Sie ist dort Ansprechpartnerin für einige Gemeinden der Schweinfurter Oberland Allianz, da sie die Landkreise Main-Spessart und Bad Kissingen im Rahmen der Städtebauförderung begleitet. Sie verwies darauf, dass eine überörtliche Zusammenarbeit die Grundvoraussetzung für eine Förderung darstellt.

Verantwortliche aus den Planungsbüros stellten die Ergebnisse der Untersuchungen aus den letzten Jahren zu Themen der Daseinsvorsorge wie Einkaufen, Freizeit, Mobilität, Soziales, Wohnen, Arbeiten und Kultur vor. "Wie durchdringt die Integrierte Ländliche Entwicklung die Bevölkerung", zu dieser seiner Frage konnte Tim Höme vom Büro Geo-Plan aus Bayreuth viele positive Belege geben.
Hoher Bekanntheitsgrad
So sei ein hohes Umsetzungsniveau bei Projekten, gemeinsame Interessen und ein hoher Bekanntheitsgrad festzustellen. In der Evaluierung im letzten Jahr wurden die Themenfelder Dorf und Siedlungsstruktur, Verkehr und Infrastruktur, Landschaft, Naherholung sowie Versorgung und Soziales festgelegt.
Demografische Herausforderung
Eine Herausforderung wird der Bevölkerungsrückgang sein. So ist ein Verlust in der Gemeindeallianz bei Berufsanfängern und Studierenden auszumachen, während junge Familien hierherziehen. Pluspunkte für die Gemeinden sind einerseits die Nähe zur Stadt Schweinfurt andererseits die guten Möglichkeiten der Naherholung. Handlungsbedarf wurde im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs, in der Nahversorgung, beim Mobilfunk und Breitbandausbau gesehen. Dorfgemeinschaftshäuser und Plätze als Treffpunkt für die Dorfbewohner sollen den Bürgern ein Gemeinschaftsleben in ihrem Ort ermöglichen.
Ausbau von Mountainbike-Wegen
Im Tourismus böten Rad-/Wanderwege sowie Main und Ellertshäuser See ein großes Potential, das aber besser vermarktet werden sollte. Auf lokaler Ebene könnte der Ausbau der Mountainbike-Wege und Übernachtungsangebote zu einer Erhöhung der Besucherfrequenz führen. Als Beispiel nannte Tim Höme den Maintal-Rad-/Wanderweg bei Schonungen/Mainberg, der besser an die Innerorte angebunden sein sollte.
Evi Mohr vom Architekturbüro Schlicht + Lamprecht aus Schweinfurt belegte eine hohe Nachfrage nach Wohnraum in der Gemeindeallianz, wodurch sich wenige Leerstände ergeben. Allerdings weist die Wohn- und Lebensqualität in manchen historischen Ortskernen Defizite auf.
Gute Voraussetzungen für den Klima- und Umweltschutz bietet der landwirtschaftlich geprägte Raum, in dem Kleinbiotope sowie Speicher für Niederschlagswasser oder Retensionsflächen an Fließgewässern angelegt werden könnten, erläuterte Landschaftsarchitekt Valtin Dietz.

Eingangs verwies Friedel Heckenlauer auf verschiedene Projekte des ILEK. Er erinnerte an das Wanderevent "Wunderbar Wanderbar", an rund 300 Kilometer Wanderwegen und die Broschüre "Kulturführer". Weitere Aktionen bewerben das touristische Potential des Schweinfurter Oberlandes oft sogar mit Tourismusgebieten in den angrenzenden Landkreisen Haßberge und Rhön-Grabfeld.