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SCHWEINFURT: Das spiegelverkehrte Bild vom Bombenangriff

SCHWEINFURT

Das spiegelverkehrte Bild vom Bombenangriff

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    So ist die Lage der Stadt korrekt: Das Bild zeigt eine Bombardierung vor allem der Industrieanlagen Schweinfurts im Zweiten Weltkrieg.
    So ist die Lage der Stadt korrekt: Das Bild zeigt eine Bombardierung vor allem der Industrieanlagen Schweinfurts im Zweiten Weltkrieg. Foto: Foto: Stadtarchiv Schweinfurt

    Manchmal steckt der Teufel im Detail. Wie bei einem unserer Bilder in der Ausgabe am 17. August, das die Artikel, die an den 75. Jahrestag der ersten Bombardierung Schweinfurts im Zweiten Weltkrieg erinnerten, illustrieren sollte. Das Foto, aus der Perspektive eines der Bomber-Piloten aufgenommen, zeigt durch zahlreiche Rauchsäulen, wie Bomben in Schweinfurt einschlugen. Ob es von der ersten Bombardierung oder einer späteren der insgesamt 22 Angriffe auf die Stadt zwischen 17. August 1943 und 10. April 1945 stammt, war unklar. Jetzt hat sich herausgestellt, das es am Schwarzen Donnerstag,  dem 14. Oktober 1943 aufgenommen wurde. 

    In jedem Fall aber war es spiegelverkehrt, was in der Redaktion zunächst nicht auffiel, da die Stadt trotzdem rechtsmainisch lag. Einige aufmerksame Leser wiesen aber schon bald darauf hin, dass sie mit der Ausrichtung des Bildes und des Flussverlaufes nicht zurecht kämen und vermuteten, dass wohl das Positiv, das der Redaktion vorlag, von einem falsch herum eingelegten Negativ abgezogen wurde. Und in der Tat, das stimmt – wir entschuldigen uns für den Fehler und haben das Bild per Fotobearbeitung gespiegelt. Siehe da: Der Main verläuft nun so, wie man das als gebürtiger Schweinfurter gewohnt ist, Oberndorf und Sennfeld sind da, wo sie hingehören, genauso wie die Fabriken der Großindustrie, die von den alliierten Streitkräften im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurden, um die kriegswichtige Schweinfurter Kugellagerproduktion lahm zu legen.

    Kein offizielles Gedenken der Stadt

    Für die Stadtverwaltung hat der 75. Jahrestag der ersten Bombardierung offenbar keine Bedeutung. Auf der Internetseite www.schweinfurt.de findet sich kein Hinweis darauf, die aktuellen Meldungen weisen auf den Zuschlag für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2026 oder die Triennale IV in der Kunsthalle hin.

    Auch beim offiziellen Gedenkort am Spitalseeplatz neben dem nun in Privatbesitz befindlichen Bunker dort ist nach wie vor nur ein schon seit längerer Zeit völlig verdorrter Blumenstock zu sehen sowie allerlei Unrat. Das Denkmal wurde 1998 aufgestellt und erinnert an alle Opfer des Bombenkrieges – die Bürger Schweinfurts, die ausländischen Mitbürger, die in der Industrie Zwangsarbeit leisten mussten, die Flakhelfer und deutschen Wehrmachtssoldaten sowie die Soldaten der amerikanischen Luftwaffe. 1079 Tote (darunter 360 Ausländer) und tausende Verletzte gab es bei der Bombardierung Schweinfurts am Boden.

    Das Denkmal ist im übrigen aufgrund der Übersetzung der Texte interessant. Die englische Version verweist explizit auf die deutschen Opfer, aber auch auf die amerikanischen Bomber-Piloten und Besatzungsmitglieder, die beim so genannten „schwarzen Donnerstag “ am 14. Oktober 1943 – es war der zweite Bombenangriff auf Schweinfurt – ums Leben kamen, als die deutsche Flak zahllose feindliche Flugzeuge abschoss. Die deutsche Version ist weiter gefasst und lautet wie folgt: „Zum Gedenken an die Männer, Frauen und Kinder, an die Angehörigen der 8. US-Luftflotte und der deutschen Luftwaffe, die bei den Luftangriffen auf Schweinfurt in den Jahren 1943 bis 1945 den Tod fanden.“ Im unteren Teil heißt es: „Ehemals Feinde im Krieg, heute als Freunde verbunden in dem Wunsch auf Frieden unter den Völkern.“

    In einer früheren Version war vom "Schwarzen  Freitag" am 14. Oktober 1943 die Rede. Dieser Tag ging aber als "Schwarzer Donnerstag" in die Geschichte ein. 

    Auch hat sich geklärt, dass das historische Bild von eben diesem Tag stammt. 

    Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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