"Ein Arbeitstitel vorerst", erklärte die Oberbürgermeisterin beim Pressegespräch im geräumten Gartenamt. Nach den Malern und Schreinern ist in diesen Tagen auch das Gros der Mitarbeiter ins Bauhof-Betriebsgebäude umgezogen. Die neun Fahrzeuge sind auch schon drüben; im Dezember folgen die Kleingeräte. Nur die von fünf der insgesamt 50 Beschäftigten betreuten Gewächshäuser und der Pflanzgarten bleiben. Mittelfristig sollen sie ebenfalls aufgelöst und die 24 000 Quadratmeter Betriebsgelände zwecks ihrer Veräußerung überplant werden. Grieser könnte sich hier eine Bebauung mit Familienhäusern vorstellen; die politische Meinungsbildung über die Zukunft des Geländes habe aber noch nicht begonnen, erklärte sie.
Die Mitarbeiter sind alles andere als glücklich darüber, dass sie ihre geliebte, ruhige und komfortable Galgenleite mit engeren und lauteren Verhältnissen tauschen müssen. Sie hätten gleichwohl aktiv an der seit Jahren verfolgten und vom Kommunalen Prüfungsverband empfohlenen Zusammenlegung mitgearbeitet und dazu ihre Vorstellungen eingebracht; "das ist nicht einfach so von oben diktiert worden", konstatierte Baureferent Jochen Müller. Ihm zufolge wird es am Sennfelder Bahnhof auch keine Verkehrs- und Stellplatzprobleme geben.
Das 54 000 Quadratmeter große Betriebsgelände sei, so Bauhof-Amtsleiter Uwe Wolters, "so groß, dass wir nicht einmal die vermieteten Flächen auflösen müssen". Im Betriebsgebäude investiert die Stadt in neue Sozialräume und erneuert die Heizung. Den neuen Wertstoffhof, den die Firma Siebenson für sie auf dem Gelände errichtet, hat sie nur gemietet (zehn Jahre). Er erhält eine eigene Zufahrt. Alle Investitionen sind laut Wolters auf den neuen, kompakten Servicebetrieb und seine insgesamt 180 Beschäftigten (ohne die Saisonarbeiter) zugeschnitten.
Die Abteilung Friedhof und die Grünpflege-Depots des Gartenamtes im Stadtgebiet bleiben wie gehabt. Die Kompostanlage Euerbacher Weg wird gemeinsam genutzt.
Die "schon bedeutsame Veränderung für die Schweinfurter Verwaltung" begründete die OB mit dem Zwang, sie zu straffen und die Kosten zu senken, ohne die Qualität zu mindern. Der Umzug koste 40 000 Euro. Dem stünden jährliche Einsparungen in zehnfacher Höhe gegenüber, bei Einkauf, Lagerhaltung, Maschinenpark und beim Personal. Selbstverständlich ohne betriebsbedingte Kündigungen.
Das Forstamt zieht mit ins Bauhof-Domizil. Es wird dort, neben der Kfz-Zulassungsstelle, im Erdgeschoss untergebracht sein. Organisatorisch bleibt es im Referat III (Jürgen Montag).
Gudrun Grieser legt Wert auf ihre Aussage, die Grünpflege würde im Zuge der Neuorganisation nicht vernachlässigt, "aus Kostengründen untergebuttert". Die wachsende grüne Stadt dürfe nicht schlechtere Pflegestandards haben.
Den künftigen Chef der beiden zusammengelegten Ämter wollte die OB noch nicht benennen. Sie versprach nur, dass es nicht die letzte Zusammenlegung sein werde.