Mit folgenden Worten freute sich Johannes Krüger vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken am Freitag am Ufer des Unkenbachs bei Mönchstockheim: "Hier sind Mensch und Natur die Gewinner". Der Projektleiter im Landkreis Schweinfurt erläuterte bei einem Ortstermin in dem Sulzheimer Ortsteil die erfolgreiche Flurneuordnung, die erhebliche ökologische Verbesserungen mit sich bringt.
Auf etwa einem Kilometer Länge hatte der Unkenbach, der bei Starkregen oft stark anschwillt, das Ufer großflächig abgetragen. Die Uferkanten brachen ab – eine große Gefahr für die anrainenden Landwirtinnen und Landwirte und ihre Maschinen. Der hier verlaufende "Grünweg" war teilweise nur noch drei Meter breit und folglich nicht mehr zu befahren. Auf Initiative der örtlichen Feldgeschworenen leitete das ALE ein vereinfachtes Flurneuordnungsverfahren in die Wege, um die Uferabbrüche an insgesamt vier Stellen auf je 20 bis 27 Meter zu beheben.
Ökologische und landwirtschaftliche Verbesserungen
"Weil die betroffenen Landwirte, Grundeigentümer und die Gemeinde sich für eine tragfähige Lösung einsetzten, gelang es, eine kostengünstige Ufersicherung zu realisieren", so Krüger. Der Grünweg wurde verlegt und zusätzlich wurde ein Pufferstreifen geschaffen. Dank der Verhandlungsbereitschaft aller 13 Anrainerinnen und Anrainer und dank dessen, dass die Gemeinde anderweitig Land bereitstellte, konnten die Grenzen einvernehmlich verschoben werden.
Quasi als Nebenprodukt wurde zudem eine Wiese im Naturschutzgebiet "Sulzheimer Gipshügel" in öffentliches Eigentum übertragen. Der Allgemeinheit blieben durch dieses koordinierte Vorgehen schätzungsweise Kosten für die notwendigen Sicherungen im Biotop Unkenbach in einem hohen fünfstelligen Bereich erspart, so Krüger. Der ALE-Abteilungsleiter bezeichnete das Projekt als "herausragendes Beispiel" dafür, wie gemeinschaftliches Engagement und Kreativität zu nachhaltigem Erfolg führen können.
Die Maßnahme knüpfe an die erfolgreichen ökologischen Flurneuordnungen in Schwebheim und Gochsheim an und sei ein Beispiel für das Potenzial solcher Projekte. "Durch die enge Kooperation mit den Grundstückseigentümern konnten wir sowohl ökologische als auch landwirtschaftliche Verbesserungen kosteneffizient erzielen", sagte Krüger. Bürgermeister Jürgen Schwab lobte "die gelungene Maßnahme" und die Zusammenarbeit aller Beteiligten: "Jetzt können die Felder wieder gut bewirtschaftet werden." Grußworte sprachen stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann sowie die Landtagsabgeordneten Paul Knoblach und Patrick Friedl.
