Als alle Reden zu seiner Verabschiedung gehalten waren, hatten die Laudatoren in den Augen von Prof. Dr. Heiko Denecke das Wichtigste für einen Chirurgen – den Patienten nämlich – fast vergessen. Deshalb stellte er gegen Ende des offiziellen Teils seiner Verabschiedung einige vor. Darunter den 1934 geborene Paul Schemmerer, für den Denecke im Juni 1985 die erste Lebertransplantation in Bayern durchgeführt hat.
„Genetisch vorbelastet“, nannte Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser in ihrer Abschiedsrede den Chefarzt, da bereits dessen Urgroßvater ebenso wie sein Großvater und sein Vater Chirurgen gewesen seien. Im Namen der Stadt dankte die Aufsichtsratsvorsitzende für das große Engagement Deneckes, der mit seiner Arbeit einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des städtischen Krankenhauses geleistet habe.
Nach dem Studium in Göttingen, Erlangen, Kiel und Innsbruck legte Denecke das Staatsexamen an der Universität Erlangen ab. 1971 begann er seine berufliche Laufbahn als Assistent am Institut für experimentelle Chirurgie der Universität Köln. Nach der Tätigkeit an einigen Kliniken und dem Erwerb der Lehrbefähigung wurde er 1988 Leitender Oberarzt der Chirurgischen Klinik des Klinikums Großhadern. 1990 übernahm er schließlich den Posten des Chefarztes der Chirurgischen Klinik 1 des Leopoldina.
Prof. Dr. Matthias Frosch, der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg, legte ein klares Bekenntnis des Lehrstuhles zu seinen Lehr-Krankenhäusern ab. Deneckes Chirurgie stehe bei den Studenten in Würzburg in der Beliebtheit ganz weit oben. Offiziell war Prof. Dr. Klaus Schönleben als Senator der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie gekommen und verwies auf 69 Lebertransplantationen, die Denecke durchgeführt habe.
Dass Denecke wie schon sein Vater einen Kongress der Vereinigung Bayerischer Chirurgen organisiert hat, hob Prof. Dr. Rainer Engemann hervor. Er habe den Kongress 1969 nach Schweinfurt geholt. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina wurde durch Prof. Dr. Ernst-Georg Krause vertreten.
Als Vertreter der Ärzte des Leopoldinas verwies der Chefarzt der Urologie, Dr. Roland Bonfig, nicht allein auf die Leistungen Denckes in der Vergangenheit, sondern auch auf dessen Werk für die Zukunft. Damit meinte er die rund 20 Chirurgen, die Denecke am „Leo“ erfolgreich ausgebildet habe.
Geschäftsführer Adrian Schunk sprach dem Chefarzt einen großen Anteil am guten Ruf der Chirurgie des Leopoldina-Krankenhauses zu und beschrieb ihn als kantigen Charakter. Zum Abschied überreichte er Denecke eine Radierung des aus Schweinfurt stammenden Künstlers Helmut Pfeuffer.