Für ein Glas Honig fliegt ein Bienenvolk umgerechnet dreimal um die Erde. Solche und noch viel mehr interessante Erkenntnisse bekamen die Wackelzahnkinder des Sulzheimer Kindergartens bei ihrem eindrucksvollen Besuch bei Imkerin Margit Ruß in Vögnitz.
Zusammen mit ihrer Erzieherin Elisabeth Warmuth betrachteten die Kinder den Bienenstock und ein Schauhaus, in dem sie die Bienenkönigin erkennen sollten. Anhand einiger Medien, wie einem Foto-Bienenstock und einem Film erklärte die erfahrene Imkerin, den aufmerksamen Kindern die Aufgaben der Arbeiterbienen, der Drohnen und der Königin. Die Kinder erfuhren unter anderem, dass das Bienenvolk von großer Bedeutung für die Bestäubung der insektenblütigen Pflanzen ist.
80 Prozent unserer Obstbäume und ein Großteil der Blumen verdanken ihr Wachstum und ihre Früchte der emsigen Tätigkeit der Bienen. Ohne die Bienen müssten wir auf vieles verzichten und unsere Natur wäre wesentlich ärmer.
Die Kinder staunten darüber, dass die Bienenkönigin fast nichts anderes macht, als Eier legen - bis zu 2000 Stück am Tag. Auch dass die männliche Biene Drohne heißt, keinen Stachel hat und nicht arbeitet oder dass die meisten Bienen im Stock die sogenannten "Arbeiterinnen" sind und nicht sehr alt werden. Margit Ruß erklärte den Kindern, dass die Biene mit ihrem langen Rüssel den Nektar aus den Blüten saugt und sich dabei mit Blütenpollen bepudert. Diese Pollen trägt sie zur nächsten Blüte und bestäubt sie damit. Dadurch wiederum entstehen Samen und Früchte. Das schafft eine fleißige Biene bis zu 1000 Mal am Tag.
Zudem erfuhren die Großen des Kindergartens Pusteblume, dass die Bienen ihre eigene Körpersprache haben. Sie beobachten und betasten sich gegenseitig. Den Weg zur Nahrung zeigt eine Biene der anderen durch Tanz.
Eine besondere Erkenntnis war für die Kinder, dass die Bienen ganz friedliche Tiere sind, wenn wir richtig mit ihnen umgehen.
Zum Abschluss des ereignisreichen Vormittags durften die Kinder selbst ans Werk und zusammen mit Margit Ruß Bienenwaben säubern und schließlich Honig schleudern. So konnte jedes der Kinder ein Gläschen goldgelben Honig mit nach Hause nehmen. Zur Stärkung servierte die engagierte Imkerin noch Honigbrote für die Kinder, die gemeinsam im Garten der Familie Ruß verzehrt wurden.
Die Kinder verabschiedeten sich und bedankten sich mit selbstgemachten Geschenken bei der Imkerin bevor sie mit vielen neuen Eindrücken zurück in den Kindergarten gebracht wurden.
Von: Elisabeth Warmuth, Mitarbeiterin des Kindergartens