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GOCHSHEIM: Dem Alltag entfliehen

GOCHSHEIM

Dem Alltag entfliehen

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    Früh übt sich: Die 15-jährige Mona Rückel war mit ihren Bleistiftzeichnungen die jüngste Ausstellerin der Gruppe „Kunst und Kunsthandwerk“.
    Früh übt sich: Die 15-jährige Mona Rückel war mit ihren Bleistiftzeichnungen die jüngste Ausstellerin der Gruppe „Kunst und Kunsthandwerk“. Foto: Foto: Ursula Lux

    Malereien, Schmuck, Skulpturen und Floristik, die Ausstellung, die Jürgen Sander anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Gruppe „Kunst und Kulturhandwerk“ organisiert hatte, konnte sich sehen lassen. Dabei waren nicht nur die Exponate sehenswert, sondern auch die Geschichte einzelner Künstler hörenswert.

    Die 15-jährige Mona Rückel war die jüngste Ausstellerin. Ihre Mutter malt unter andrem Aquarelle. Da lag es nahe, dass auch die Tochter einmal den Zeichenblock zur Hand nahm. Sie allerdings fertigt Bleistiftzeichnungen. Ihr erstes Werk war ein Wolf. Nach den Tieren verlegte sie sich unter anderem aufs Porträt-Zeichnen. „Das war schon schwieriger“, erzählt sie, denn „Tiere muss man ja nicht wiedererkennen, Menschen aber schon.“

    Die Gymnasiastin findet es schön „Personen festzuhalten“, auch wenn sie einräumt, dass bei ihren ersten Versuchen die Betreffenden kaum zu erkennen waren. Inzwischen hat sie es zur Meisterschaft gebracht. „Ich bin immer froh, wenn das gelingt“, freut sie sich. Leben kann man allein vom Zeichnen nicht, das weiß Rückel, aber „irgendetwas in der Richtung“, könnte sie sich für später durchaus auch als Beruf vorstellen, vielleicht Kulissenzeichnen beim Film.

    Helmut Geyer kam zu seinem künstlerischen Hobby „wie die Jungfrau zum Kind“, sagt er. 2013 war er auf einer Reha-Maßnahme und musste zur Ergotherapie. Seine Tischnachbarin flüsterte ihm damals zu: „Nimm den Speckstein, das dauert am längsten.“ Das Arbeiten mit dem Stein hat Geyer dann aber so gut gefallen, dass er sich eigene Werkzeuge gekauft hat und diesem Hobby bis heute treu geblieben ist. Dabei ist jeder Stein eine Überraschung, die richtige Farbe erkennt man erst nach dem Schleifen. Seine Motive entdeckt Geyer im Alltag. Er zeigt eine Skulptur und erzählt: „Die habe ich in einem Fernseh-Tatort auf der Anrichte gesehen, da hab ich gleich meinen Skizzenblock geholt und sie aufgezeichnet.“ Sie steht aus Speckstein modelliert auf seinem Ausstellungstisch. „Bis die Schönheit rauskommt, muss man sich Zeit lassen“, erklärt Geyer, und das ist genau das, was er besonders genießt. Mit seinem Hobby setzt er einen Gegenpunkt zum „Hopp Hopp und Schnell Schnell“ des Alltags.

    Oliver Apelt kommt kaum mehr zum Fernsehschauen, seit er sein Hobby gefunden hat. Statt auf den Fernsehbildschirm schaut er auf den Bildschirm seines Computers und entwickelt abends auf der Couch dreidimensionale Modelle. „Ich hatte schon immer einen Hang zu Strukturen, schaue gerne Flächen an und entdecke immer dieselben Muster“, erklärt er.

    Als Apelt vor 15 Jahren begonnen hat, war 3D-Druck „irre teuer“. Damals hat er seine Skulpturen noch schichtweise auf Sperrholzplatten ausgesägt, per Hand übereinander angeordnet und dann mit einem Zwei-Komponenten-Kunststoff verspachtelt. Inzwischen ist der 3 D-Druck billiger und Apelt hat sich auf kleinere Exponate verlegt. Er entwirft unter anderem Schmuckstücke, die er dann aus Metall oder Kunststoff ausdrucken lässt.

    Neben dem künstlerischen Angebot luden die Aussteller ins Künstlercafé ein. Mit dem Erlös werden sie das Schülercafé der Grund- und Hauptschule unterstützen.

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