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"Dem Schützenverein Oberndorf wurde die Luft genommen"

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"Dem Schützenverein Oberndorf wurde die Luft genommen"

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    Schweinfurt (RED) In einer Stellungnahme zu unserem Bericht über das wieder genutzte Schützenhaus Oberndorf erklären Heinz Mühleck und Wilhelm Köth, die Schützengesellschaft Oberndorf bestehe nicht aus ihnen, sondern aus dem vorhandenen Vermögen in Form des Schützenhauses, welches liquidiert werden müsste. Mühleck/Köth seien als frühere Vereinsvorstände Liquidatoren, nicht Vereinsmitglieder.

    Ihre Befugnisse seien durch die angeordnete Zwangsverwaltung eingeschränkt; eine Verwertung könnte deshalb derzeit lediglich auf Betreiben der Städt. Sparkasse erfolgen, die ihren Angestellten Klopf als Zwangsverwalter eingesetzt habe.

    Zusammengehalten

    Klopfs Darstellung, die Mitglieder der Schützengesellschaft seien davongelaufen und hätten den Verein im Stich gelassen, als es ans Zahlen gehen sollte, werde von den früheren Mitgliedern mit Empörung zurückgewiesen. Richtig sei, "dass die Mitglieder in schwieriger Zeit zusammenhielten, als dringend benötigte Zuschüsse wegen der Wiedervereinigung gestrichen wurden. Von der Schützengesellschaft und den damals rund 250 Mitgliedern wurden jährlich etwa 50 000 Mark erbracht und an die Städt. Sparkasse gezahlt, wie dies mit ihr auch vereinbart war".

    Weil die Sparkasse diese Zahlungen nach Ablauf der zunächst auf fünf Jahre begrenzten Vereinbarungen aber um 20 000 Mark erhöhen wollte, sei dem Verein die Luft ausgegangen und die Vorstandschaft nach den gesetzlichen Bestimmungen gezwungen gewesen, Insolvenz anzumelden. Erst dann hätten sich die Mitglieder andere Vereine gesucht.

    Die unterschwellige Darstellung, die Schützengesellschaft habe eine Vermietung an die Firma Securitas damals abgelehnt und so die "finanzielle Bredouille" verursacht, sei Unsinn, heißt es weiter. "Securitas hieß damals Raab-Karcher Werkschutz. Bereits 1993 und später wurden Teile der Schießanlage an diese Firma sowie auch an andere Firmen und Interessenten vermietet. Nur dadurch konnten die jährlich zu zahlenden 50 000 Mark erwirtschaftet und an die Sparkasse gezahlt werden. Auch später wurden zwischen der Vereinsführung und Securitas sowie anderen Interessenten Verhandlungen über Ausweitungen der Vermietungen geführt, die aber zu keinem akzeptablen Ergebnis führten. Die Rettung des Vereins wäre aber im Jahre 2001 noch möglich gewesen. Ein Gönner wollte die von der Städt. Sparkasse geforderten zusätzlichen 20 000 Mark jährlich aufbringen. Er wurde aber vergrault, weil die Sparkasse verlangte, er solle auch für weitere Verbindlichkeiten der SGO bürgen".

    Köth und Mühleck weisen darauf hin, dass neben der Stadt auch der Freistaat Zuschüsse in Höhe von 572 000 Mark gegeben habe und die Mitglieder 600 000 Mark an Spenden und Eigenleistungen in die Anlage eingebracht hätten.

    "Wenn Herr Klopf statt damaliger Zahlungen der SGO von jährlich 50 000 Mark jetzt ein Minus von mehr als dem Doppelten erwirtschaftet hat, mag man sich durchaus nach dem Sinn oder Unsinn einer solchen Bewirtschaftung und nach den wirklichen Gründen eines Hinausschiebens der Verwertung fragen" konstatieren die beiden Liquidatoren.

    15 Prozent Sollzinsen

    Festzustellen sei jedenfalls, dass auf die Schulden der ehemaligen Schützengesellschaft Oberndorf bei der Städt. Sparkasse seither jährlich mehr als 15 Prozent Sollzinsen aufgeschlagen werden. "Je später die tatsächliche Verwertung stattfindet, um so höher sind anschließend diese Schulden.

    Die Folge ist, dass bei einer tatsächlichen Verwertung des Anwesens die Zuschüsse aus den öffentlichen Kassen dorthin nicht zurückfließen werden, sondern der gesamte Erlös von der bevorrechtigten Gläubigerin, der Städt. Sparkasse, vereinnahmt werden wird. Ein Schuft, wer Schlechtes dabei denkt".

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