„Manche Kollegen würden es vielleicht als Rückschritt empfinden, für mich ist es ein Fortschritt.“ Dr. Markus Ewald ist der neue Chefarzt für innere Medizin im Krankenhaus St. Josef. Den Chefarztposten kennt er schon, als Leitender Arzt der Medizinischen Klinik am Klinikum Kulmbach hat er sich bereits einen hervorragenden Ruf als Mediziner erworben.
Was ihn an seiner neuen Stelle gereizt hat, ist unter anderem das „kooperative Chefarztmodell“. Er leitet die Abteilung Innere Medizin gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Bruno Treutlein. Diese Zusammenarbeit „machte für mich den Charme aus“, betont Ewald.
Zum Zweiten wollte er weg von der Spezialisierung hin zur allgemeinen inneren Medizin. Hatte er in Kulmbach noch die Schwerpunkte Gastroenterologie und Onkologie, so erwartet ihn im Josefskrankenhaus ein breiter gefächertes Aufgabengebiet. „Ich will den Menschen nicht in einzelne Organe zerlegen, sondern den Patienten als Ganzes anschauen“, präzisiert der Mediziner. Vielleicht sei das auch eine Frage des Reifer-Werdens im Beruf, ergänzt Treutlein, die Aufteilung in Disziplinen zu überwinden und wieder eine breitere innere Medizin anzubieten.
Dies, so Krankenhausdirektor Martin Stapper, entspreche auch dem Auftrag des Josefskrankenhauses als Allgemeinkrankenhaus für die Menschen aus Stadt und Landkreis. Man habe eine hohe Anzahl von Notfallpatienten oft ohne genaue Diagnose, da brauche es Ärzte die alles im Blick haben.
Schweinfurt ist Ewald aber auch nicht fremd. Der gebürtige Paderborner ist in Fulda aufgewachsen und hat in Würzburg Medizin studiert. Bis 2004 hat der 49-Jährige dann im hiesigen Leopoldinakrankenhaus gearbeitet, bevor er als leitender Arzt nach Kulmbach wechselte.
Seine Familie, Ewald ist verheiratet und hat vier Kinder im Alter zwischen neun und 18 Jahren, lebt im Augenblick noch in Kulmbach. Es gebe aber noch viele freundschaftliche Verbindungen nach Schweinfurt, erzählt er.
Seit 1. November ist Ewald offiziell Chefarzt der Inneren Medizin und er sei dort auf „große Offenheit gestoßen“, betont er. Obwohl das Meiste gut gelöst ist, seien die Kollegen offen, alles zu hinterfragen. In einigen Details wolle er vielleicht „Puzzlesteine ergänzen“ und auch das Spektrum der Untersuchungen könne man vielleicht noch erweitern, meint Ewald, aber für ihn gelte es jetzt erst einmal genau hinzuschauen und sich ein Bild zu machen. Foto: Ursula Lux