Mit einem für Schweinfurt einzigartigen Projekt wollen zwei Einzelhändler sich gegen die drohende Übermacht der Stadtgalerie zur Wehr setzen und ein Zeichen pro Innenstadt setzen. So haben die Mitbewerber Thomas Kolb vom gleichnamigen Modehaus in der Spitalstraße und Alexander Jordan (Schönberger, Cotton House) dieser Tage das gemeinsame Modegeschäft „Stones“ in der Rückerstraße 7 eröffnet.
Bereits vor mehr als drei Jahren haben sie ihre Kooperation begonnen, mit der Firma J & K Fashion. Filialen gibt es in Würzburg, Bad Kissingen, Fulda und Tauberbischofsheim, Schweinfurt ist die mittlerweile fünfte Station.
„Wir wollen nicht jammern, sondern etwas für die Innenstadt tun“, klären die beiden Inhaber über ihre Beweggründe auf. Mit dem „Stones“, das mit hochwertiger Business- und Freizeit-Mode für den gepflegten Mann ab 30 des gleichnamigen Modelabels wirbt, wollen sie ihren Angaben zufolge nicht nur in eine in der Stadt bislang vernachlässigte Nische einsteigen, sondern gleichzeitig und im wahrsten Sinne des Wortes Steine ins Rollen bringen.
„Wir setzen damit ein eindeutiges Zeichen: Die Kernstadt ist für uns ein sehr attraktiver Standort, der aber weiter gestärkt werden soll und muss.“ Nach Ansicht von Kolb sollen die Kunden wissen, dass man zusammengehört und nicht gegeneinander kämpft. Denn: „Wir wollen nicht konkurrieren, sondern neue Wege gehen. Und auch nur gemeinsam können wir die Innenstadt voranbringen“, meint Jordan.
Den Standort Rückerstraße habe man ganz bewusst gewählt, berichten sie. Hier gebe es viele kleine, charmante Geschäfte, die auf Kundennähe und Individualität setzten. Damit wolle man sich als Gegenpol zu dem am anderen Ende der Innenstadt gelegenen Großeinkaufszentrum Stadtgalerie positionieren und bei den Kunden punkten.
Beide hoffen nun, dass sich nach ersten sichtbaren Fortschritten weitere positive Veränderungen in der City ankündigen, sowohl von Seiten der hiesigen Geschäftswelt als auch von der Stadt. Zwei konkrete Projekte fallen ihnen hierzu ein: Die Umgestaltung des Marktplatzes (Kolb: „Er muss wieder das Herz der Innenstadt werden!“) sowie die aus ihrer Sicht wenig ansehnlichen Spitalstraße, die mehr Grün- und Ruheflächen vertragen könnte. „Es muss eine angenehmere Verweildauer für die Besucher erzeugt werden. Dadurch würden sich auch die Chancen für die dortige Geschäftswelt verbessern“, glaubt Thomas Kolb.