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GOCHSHEIM: Der „alte Friedhof“ nimmt neu Gestalt an

GOCHSHEIM

Der „alte Friedhof“ nimmt neu Gestalt an

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    Die Leichenhalle war bis 1978 das Besondere am „Alten Friedhof“ Gochsheim.
    Die Leichenhalle war bis 1978 das Besondere am „Alten Friedhof“ Gochsheim. Foto: Foto: Gemeinde

    Der „Alte Friedhof“ der Gemeinde Gochsheim ist viele Jahre lang eher vernachlässigt worden. Schleichend und scheinbar unbemerkt hat sich sein Erscheinungsbild in einem Maße verschlechtert, dass besorgte Bürger bei Bürgermeisterin Helga Fleischer und im Gemeinderat vorstellig wurden.

    Seit den ersten Gesprächen sind nun zwei Jahre vergangen und das „Projekt Alter Friedhof“ nimmt erste Formen einer neuen Gestaltung an.

    Der alte Friedhof, übrigens am 8. Juni 1806 durch den damaligen Pfarrer Johann Christoph Schöner, eingeweiht, war fast 200 Jahre ein würdevoller Kultort christlichen Glaubens und Handelns in der Gemeinde Gochsheim. Ein ganz besonderer Ausdruck von Werteverständnis für solche Orte war die Architektur des alten Leichenhauses. Der reine Holzbau wurde wegen Baufälligkeit 1978 abgerissen. Es war aus heutiger Sicht gesehen der Anfang des Abstieges des alten Friedhofes.

    Der 1968 neu geschaffene „Neue Friedhof“ mit einer neuen, bis dato nicht gekannten Großzügigkeit an Grabgrößen und öffentlichen Freiräumen trug dazu bei, dass das Interesse an dem alten Friedhof nun immer mehr in den Hintergrund rückte.

    Diesem Verfall ein Ende zu setzen, fanden sich Kräfte im Dorf, die den „Alten Friedhof“ als Ort der Würde und der Kultur zu einem neuen Ansehen verhelfen wollen. Ziel ist es, den alten Friedhof künftig als einen „Park der Erinnerungen“ zu erhalten und somit den nächsten Generationen als einen Platz der Geschichte, des Erinnerns an unsere Vorfahren, zu erhalten.

    Alte Grabsteine sollen dabei, soweit sie von ihrer Aussage eine Bedeutung haben, erhalten werden. Ehemalige Bürgermeister, Handwerker, Geschäftsleute, Lehrer oder auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens von Gochsheim sollen in diesem künftigen „Park der Erinnerungen“ ihren Platz bekommen. Ebenso ist beabsichtigt, die Soldaten-Gedenksteine aus dem 1. Weltkrieg an einem neuen Platz würdig darzustellen. Das Denkmal an die gefallenen Soldaten aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 ist ja bereits ein wesentlicher Teil dieses Friedhofes geworden.

    Nach den Plänen zur Neugestaltung spielt die alte/neue Wege Mittelachse, die bereits in einem ersten Bauabschnitt fertiggestellt wurde, eine wesentliche Rolle. Das sanierte und vom Bewuchs frei gestellte Hochkreuz in dieser Achse bildet den Ausdruck christlichen Glaubens ab. Neuen Baustrukturen sollen künftig dem alten Friedhof eine zusätzliche Würde verleihen. Sie sollen Achsen bilden und Plätze oder besondere Orte herausheben und betonen.

    Der Verein für Gartenbau und Landespflege Gochsheim, der sich in seinem bisherigen Wirken im Ort schon als „Grünes Gewissen der Gemeinde“ gezeigt hat, hat anlässlich der ersten Baumpflanzung sein Engagement gezeigt. Sechs hochstämmige Hainbuchen der Sorte „Frans Fontane“, ein besonders schmalkroniger Baumtyp, wurden gemeinsam gepflanzt und bilden künftig die Baumachse parallel zur Friedhofstrasse.

    Besonders erfreut zeigte sich Bürgermeisterin Fleischer in ihrer Dankesrede, dass die Bäume von sechs Gochsheimer Familien als Spende zur Verfügung gestellt wurden. Diese Bäume stünden für die Sponsoren-Familien als ein Ausdruck von Erinnerung, von Dankbarkeit, aber auch von Wertschätzung für das Projekt „Alter Friedhof“.

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