Mit der Konjunktur hat augenscheinlich auch die in den letzten Jahren zögerliche Ansiedlung von Firmen im Industrie- und Gewerbepark Maintal an Fahrt gewonnen. An der Amsterdamstraße, wo Neubert das modernste Möbelhaus Europas errichten will, wird das neun Hektar große Grundstück aufgefüllt. Einige hundert Meter weiter östlich, an der Londonstraße, soll das erste Firmengebäude im Businesspark am 1. September in Betrieb gehen.
Der Primus im Park ist der derzeit noch im GRIBS am Hainig ansässige EDV-Dienstleister „netlands“. Chris Payr, Chef der GmbH, hatte seinerzeit als Vorsitzender der IHK-Wirtschaftsjunioren die Idee für die im Maintal konzentrierte Ansiedlung mehrerer kleiner Dienstleister. Planerisch umgesetzt hat sie das Architekturbüro Rudloff, Wild & Partner, beschlossen der Stadtrat.
Das Businesspark-Gelände an der Londonstraße ist 11 000 Quadratmeter groß und in neun 600 bis 1200 Quadratmeter große Parzellen aufgeteilt, auf denen Firmen selbst bauen oder Gebäude mieten können. Die Gesamtinvestition beträgt laut Architekt Peter Rudloff sechs Millionen Euro. 150 bis 250 Arbeitsplätze sollen hier entstehen. Neben dem netlands-Gebäude, zu dessen Vorstellung Chris Payr am Dienstag eingeladen hatte, steht das ebenfalls weitgehend fertiggestellte des bfz. Wie Rudloff vor den zahlreichen Gästen erläuterte, wird das Berufsförderungszentrum hier in Kürze mit Werkstätten seinen kaufmännischen Bereich an der Londonstraße ergänzen. Das bfz hat dafür derzeit eine Halle im Chancen-Center gemietet, die es aufgeben wird. Der dritte Ansiedler im Business-Park wird ein Kurierdienst aus Würzburg sein, der im Maintal eine industrienahe Niederlassung eröffnen will. Mit einem vierten, einem Großhandel für Befestigungsteile, stehe man in Verhandlungen, sagte Rudloff. Die auf fünf Jahre angesetzte Vermarktung der restlichen Grundstücke wird seiner Meinung nach dank der Nachfrage kürzer ausfallen; weshalb man über eine Erweiterung des Businessparks mit einer zweiten Anbindung an die Amsterdamstraße nachdenke.
Oberbürgermeisterin Grieser sprach von einem „ersten großen Schritt“ in die Sondereinheit Businesspark und äußerte sich erfreut über den Erfolg der Idee, hier mit kleineren Einheiten Dienstleister zu etablieren und junge Firmen in die freie Wildbahn zu entlassen. Der Bau der Erschließungsstraße eile. Der Wunsch der Ansiedler, diese nicht Athenstraße, wie vom Stadtrat beschlossen, sondern Businesspark-Straße zu benennen, liege der Verwaltung zwar vor, doch könne ihn nur der Stadtrat erfüllen.
Von Payr ausdrücklich gelobt wurde die unbürokratische Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und der städtischen Wirtschaftsförderung.