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SCHWEINFURT: Der einzige Bike-Park weit und breit

SCHWEINFURT

Der einzige Bike-Park weit und breit

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    Noch haben die Bike-Unit-Mitglieder jede Menge zu tun. Aber dort, wo einst Tennisbälle flogen, schrauben sich schon jetzt BMX- und Dirt-Biker in die Lüfte, testen behelmte Jungs wagemutig die bereits fertigen Holztrails (frei übersetzt: Sprungschanzen) der ersten von zwei Haupt-Lines.

    Diese fast fertige Bahn mit ihren derzeit fünf Sprüngen liegt inmitten des von der Stadt gepachteten Areals auf dem Ex-Gelände des Tennisclubs Weiß-Blau, das seit der Pleite des Vereins ungenutzt war. Eine zweite Line soll weit spektakulärer werden. Der Starthügel, der derzeit aufgeschüttet wird, wird vier Meter hoch sein. Von dort aus geht es steil nach unten, in der Mitte eine Steilkurve aus Brettern. Satte 130 Meter lang wird die Bahn mit wahrscheinlich neun Jumps. Da lassen sich dann schon mal „drei Meter Höhe und fünf Meter Weite rausballern“, grinst Mathias Schwarz von Verein „Bike Unit Radsportfreunde Schweinfurt“.

    Der Verein hat sich sich Anfang 2007 gegründet, durfte mit städtischer Genehmigung ein Gelände zwischen Sachs-Stadion und Kessler-Field bauen. Gleichwohl war immer klar, dass North Shore Trails (Hindernisse) und Sprunghügel nicht für die Ewigkeit dort bleiben können. Nach der Weiß-Blau-Pleite kam Bike Unit als Nutzer eines Teils der Hundertäcker-Anlage ins Gespräch.

    Pachtvertrag: 7200 Quadratmeter

    Vor kurzem kam es nun zur Einigung in Gestalt eines Pachtvertrags. 7200 Quadratmeter erhält der junge Verein. Auf rund 5000 Quadratmetern – oder sechs Tennisplätzen – kommen die Jump-Anlagen unter. Zugang wird unterhalb der Ex-Tennishalle, der jetzigen Jonglier- und Artistenschule sein. Dort müssen die Units einen Parkplatz bauen, dort wird auch eine Art Hütte stehen, die Lagerstätte, Info-Point und Treff zugleich sein soll.

    Neben den beiden Haupt-Lines wird es einen Pumptrack geben, das sind kleinere Hügel und Schanzen für Kinder und Anfänger. Wer dort klarkommt, kann sich „stufenweise steigern“, erklärt Vanessa Gerner. Auch sie ist wie Mathias Schwarz Beisitzer, hat zurzeit aber mehr den Akkubohrer im Sinn. Bis die Anlage modelliert ist, der Pumptrack und die beiden Lines gebaut sind, müssen die Mitglieder noch kräftig anpacken. Und daran hat es zuletzt ein wenig gefehlt, berichtet Dominik Vogt. „Viele sagen, ich zahle ja, macht ihr mal, aber so geht das nicht“, sagt der Vorsitzende.

    Freilich: Seit die erste Bahn fast fertig ist und die Anlage Gestalt annimmt, habe sich die Arbeitsmoral erheblich verbessert. Ist auch nötig, weil im Frühjahr 2011 Eröffnung sein soll. Mathias Schwarz und Dominik Vogt finden das Gelände ideal. Zum einen wegen der natürlichen Umgebung. Und weil bereits ein Zaun vorhanden ist. Die Umzäunung ist wichtig, weil sie Vandalen fernhält und weil die Anlage – aus Sicherheits- und Versicherungsgründen – in der Regel nur Mitglieder nutzen dürfen. Ab Eröffnung nächstes Jahr sollen dann aber mit einer Tagesversicherung auch Nichtmitglieder fahren dürfen sollen.

    Bike Unit plant Weiteres: Im Wissen um die „gute Nachbarschaft“ denkt der Vorstand über gemeinsame Veranstaltungen mit Wildpark und Artistenschule nach, um seine „weitere Attraktion“ zu vermarkten. Der nächste große Bike-Park ist erst in Coburg, Schweinfurt habe also im wahrsten Wortsinn mit Wildpark, Artistenschule, Kletterwald und Bike-Unit-Park mehr auf Lager als andere Städte. Vogt und Co. wollen zudem weitere Rampen und Hügel aufbauen.

    Aber: Das alles kostet Geld und die Hilfe der Mitglieder. 60 Köpfe zählt der Verein derzeit. Zu wenig. Man ist aber zuversichtlich, weil sich der Baufortschritt in der Szene herumspricht. Letzte Woche etwa gab es sechs neue Anmeldungen, beim Pressetermin schnupperten drei Biker – „obwohl wir noch nichts bieten“, meint der Vorsitzende. Vogt und Co. hoffen durch die Veröffentlichung auf weitere Sponsoren und Unternehmen, die beim Aufbau unter die Arme greifen.

    Anlaufpunkt für Zweiradfahrer

    Immerhin: Eine Firma hat kostenlos Erde für die Hügel geliefert, Alexander Rückert, obwohl nicht Mitglied, schiebt mit einem geliehenen Bagger ehrenamtlich die Erdhügel auf. Hilfe benötigt der Klub unbedingt beim Bau des Parkplatzes, eine Auflage der Stadt. „Die Bordsteinabsenkung können wir nicht selbst machen“, sagt Vorsitzender Dominik Vogt.

    Fernziele: Alle Zweiradfahrer im Schweinfurter Großraum unter einen Hut bringen, sagt Vogt: „Da sehe ich viel Potenzial.“ Die BMX- und Dirt-Fahrer kommen wegen der Anlage ohnehin. Für die Downhiller will Bike Unit aber ebenso Anlaufstelle sein wie für die wachsende Mountainbike-Szene, für die man „Schaltzentrale für organisierte Fahrten“ sein will.

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