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GOCHSHEIM: Der Gochsheimer Zwiefltrater lebt

GOCHSHEIM

Der Gochsheimer Zwiefltrater lebt

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    Geschichtsbewusstes Gochsheim. Eigentlich müsste der neue Zwiefltrater Erich Deppert (links) seine Demmelbrieter an den Füßen und nicht in den Händen tragen, aber die Teile sind original und viel zu historisch, um darauf herumzutreten. Von links Erich Deppert, der Zwiefltrater vom Brunnen, Reinhold Lamprecht vom Verein für Gartenbau und Landespflege, Bürgermeister Wolfgang Widmaier und „Reichschultheiß“ Leo Jäger.
    Geschichtsbewusstes Gochsheim. Eigentlich müsste der neue Zwiefltrater Erich Deppert (links) seine Demmelbrieter an den Füßen und nicht in den Händen tragen, aber die Teile sind original und viel zu historisch, um darauf herumzutreten. Von links Erich Deppert, der Zwiefltrater vom Brunnen, Reinhold Lamprecht vom Verein für Gartenbau und Landespflege, Bürgermeister Wolfgang Widmaier und „Reichschultheiß“ Leo Jäger. Foto: Foto: D. Schneider

    (schd) Erich Deppert lacht verschmitzt, das Elbschiffermützchen hat er keck auf dem Kopf, dazu die typische blaue Börslschörze über dem Hemd und die Manchesterhose an den Beinen. Die Füße stecken in dicken Wollsocken und die in Arbeitsschuhen. Eigentlich fehlen da unten an den Füßen noch die alten Holzbretter, die originalen Demmelbrieter, mit denen die Erde über den Zwiebeln festgetreten wurde, aber die sind gute 80 Jahre alt und fast zu schade dafür.

    In Gochsheim wissen bei dieser Beschreibung vermutlich die meisten, wer hier ganz aktuell zum Leben erweckt wurde: der Zwiefltrater, auf Deutsch und für alle: der Zwiebeltreter, eine Figur, die den bäuerlichen Fleiß und das traditionelle dörfliche Selbstbewusstsein symbolisieren und in die heutige Zeit transponieren soll.

    Gestiftet vom Verein für Gartenbau und Landespflege ziert der Zwiefltrater bereits seit 1996 den Brunnen an den Kirchgaden. Geschaffen wurde die Figur vom Gochsheimer Bildhauer Hans-Jürgen Fleck nach dem Vorbild des Gochsheimer Landwirts Otto Enk. Auf Initiative von Leo Jäger, selbst als historischer Reichschultheiß unterwegs, ist die bäuerliche Symbolfigur nun wahrhaftig zum Leben erwacht mit der Intention, Gochsheims Vergangenheit als Gemüsedorf wieder aufleben zu lassen.

    Selbst mit der Landwirtschaft vertraut und als Mitglied des Historischen Förderkreises Gochsheim-Weyer und des Vereins für Gartenbau und Landespflege hegt und pflegt auch Erich Deppert, der neue Zwiefltrater, Brauchtum und Traditionen gerne. Die Bewahrung und Weitergabe von bäuerlichem und gärtnerischem Wissen liegt ihm am Herzen, mit der Verkörperung des Zwiefltraters trägt er natürlich auch maßgeblich zur kulturellen Heimatpflege bei.

    Im Doppelpack mit „Reichsschultheiß“ Leo Jäger wird er nun über die Dorfgrenzen hinaus das historische Gochsheim repräsentieren freut sich auch Bürgermeister Wolfgang Widmaier.

    Als touristische Attraktion sollen beide Figuren in verschiedene touristische Mainbogenaktionen eingebunden werden. Der eine steht für das freie Reichsdorf, der andere für bäuerliches Selbstbewusstsein und Stolz. Wahrscheinlich hätten sie sich früher nicht immer geliebt, in der Moderne allerdings sind sie ein unschlagbares geschichtsträchtiges Duo, das auch auf landkreisweiten Veranstaltungen wie der regionalen Gartenschau in Kitzingen, der UFRA oder aber als Gästeführer Auftritte haben wird. Und natürlich kann man den Zwiefltrater auch buchen, Infos zum Historischen Förderkreis unter www.reichsdorfmuseum.de, Anfragen bitte online an: info@reichsdorfmuseum.de oder telefonisch unter Tel. (0 97 21) 63 03 23.

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