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KOPPENWIND/RAUHENEBRACH: Der Kohlenmeiler brennt wieder

KOPPENWIND/RAUHENEBRACH

Der Kohlenmeiler brennt wieder

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    Sieht aus wie ein überdimensionaler Maulwurfshügel: der Kohlenmeiler bei Koppenwind.
    Sieht aus wie ein überdimensionaler Maulwurfshügel: der Kohlenmeiler bei Koppenwind. Foto: Foto: Helmut Kistner

    Einen Kohlenmeiler von rund drei Metern Höhe errichtete die Familie Baumann und Freunde aus Koppenwind am vergangenen Wochenende. Der Meiler, der auf dem Grundstück der Familie steht, wurde dann am vergangenen Montag um 6 Uhr entzündet und in Betrieb genommen. Das „Abbrennen“ eines Kohlenmeilers wird von den Baumanns in diesem Jahr bereits zum vierten Mal fachmännisch durchgeführt. Für den Kohlenmeiler werden insgesamt 14 Ster Buchenholz benötigt, die entsprechend aufgesetzt werden müssen.

    Bau und Inbetriebnahme eines Kohlenmeilers läuft folgendermaßen ab: Zunächst muss in der Mitte des Kohlenmeilers ein sogenannter Docht angebracht werden, der aus drei senkrecht in den Boden gestellten Fichtenstangen und Reisig besteht, das rund um die Fichtenstangen angebracht wird. Danach werden die einen Meter langen Buchenholzstücke schräg an den Docht rundherum, wie ein Kranz angelehnt.

    Als Nächstes wird das Buchenholz mit einer Moosschicht komplett verkleidet und abgedichtet. Das Moos gibt dem Meiler dann die Form einer Kuppel. Zum Schluss wird das sogenannte Lösch, ein Gemisch aus Kohlenstaub und Erdreich aufgebracht. Der Kohlenstaub stammt von dem Meiler des Vorjahres.

    Im Anschluss daran wird der Kohlenmeiler mit Hilfe eines Reisigbündels von oben her angezündet. Danach wird der Meiler geschlossen und das Holz im Inneren brennt in einem Glimmbrand von oben nach unten.

    Große Attraktion

    Der Kohlenmeiler muss mindestens eine Woche in Betrieb bleiben, bis sich das Feuer von oben nach unten durchgeglüht hat. Danach lässt man den Meiler etwa drei Tage lang erkalten, bis die Holzkohle fertig ist. Anschließend muss die fertige Holzkohle noch ausgepackt werden, das heißt, der Mantel aus dem Kohle-Erdgemisch außen herum muss entfernt werden.

    Während des gesamten Brennvorgangs muss der Meiler ständig (auch nachts) mit Wasser abgegossen werden, damit sich nicht ungewollte Glutnester bilden. Auch müssen Löcher in den Meiler gestochen werden, damit die entstehenden Rauchgase ins Freie abziehen können.

    Zum Schluss wird die fertige Holzkohle, die beim Herausnehmen in kleine Stücke zerfällt, in Papiersäcke zu je zehn Kilogramm abgepackt und kann an die Kunden verkauft werden.

    Das Abbrennen des Kohlenmeilers ist für die Koppenwinder Bevölkerung alljährlich eine große Attraktion. All abendlich versammelt man sich rund um den vor sich hin glimmenden Kohlenmeiler und sitzt gemütlich beisammen. Auch für die Bewirtung der Meilerbesucher ist gesorgt: Unter anderem gibt es Saure Lunge, Kesselfleisch oder Gulaschsuppe.

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