Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadtkultur Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: Der Landschaftsmaler

SCHWEINFURT

Der Landschaftsmaler

    • |
    • |
    An der Staffelei: Herbert Kießwetter vor einigen Jahren.
    An der Staffelei: Herbert Kießwetter vor einigen Jahren. Foto: Foto: Tepper

    (kwi) Am 5. September ist Herbert Kießwetter gestorben. Der Schweinfurter Maler wurde 74 Jahre alt. Seit er denken konnte, liebte Kießwetter die ursprüngliche Natur. Sie sah er als Idealzustand, den er abbilden wollte. Freilich war ihm bewusst, wie sehr die Natur gefährdet ist und so fand man in fast allen Bildern einen Hinweis auf die Bedrohung. Daneben gab es die Fantasiewelten des Herbert Kießwetter: einen blauen Urwald, tropische Baumlandschaften, in denen sich die mystischen Walderfahrungen seiner Kindheit wieder fanden.

    Erinnerungen an seine Kindheit im Sudetenland waren immer auch Erinnerungen an den Wald als geheimnisvollen Ort, an dem er, das Kriegskind, einen Großteil seiner Zeit verbrachte. 1945 wurde die Familie vertrieben und fand eine zweite Heimat in Frickenhausen am Main. Schon in der Schule fiel Kießwetters Talent auf, schon damals wollte er die Landschaft möglichst realistisch wiedergeben. Das Handwerk lernte er an der freien Kunstschule in München, später an den Akademien in Nürnberg und München. Ab 1968 arbeitete Herbert Kießwetter am Olympia-Morata-Gymnasium und engagierte sich im Spiel- und Jugendhaus, das er mitbegründet hatte. Beides war ihm wichtig, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und die eigene Kreativität.

    Im Ruhestand hatte er mehr Zeit fürs Malen. Wie eh und je ging er hinaus mit Staffelei, Farben, Pinsel und Leinwand und malte wie ein Landschaftsmaler alter Tradition vor der Natur. Er stellte sich der Fülle an Eindrücken und Reizen. Vollendet wurden die Bilder immer im neutralen Licht seines Ateliers. Mit Sorge beobachtete er in all den Jahren, wie sich die geliebte fränkische Landschaft veränderte.

    Herbert Kießwetter war lange Mitglied der Gruppe Schweinfurter Künstler, deren Jahresausstellungen in der Halle Altes Rathaus ein wichtiges Forum für ihn waren. Daneben hatte er Einzelausstellungen in etlichen Städten. Sehr wichtig war Herbert Kießwetter der Austausch mit seiner Frau Carmen, einer Fotografin, die einen ähnlichen Blick auf die Natur hatte wie er. Nach ihrem Tod hat er wohl nicht mehr gemalt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden