(ng/sg) Am 8. Dezember vor 170 Jahren wurde in Sennfeld der „neue“ Friedhof eingeweiht. Der frühere „Leichenacker“ befand sich neben der alten Dreieinigkeitskirche am nordöstlichen Dorfende. Seit dem Kirchenneubau 1704 war er mit einer Mauer umgeben, so dass die Gemeinde angesichts der begrenzten Grundstücksfläche bereits zu Beginn des 18.Jahrhunderts auch die kleinste Lücke zur Anlegung neuer Gräber ausnutzen musste. „Einige Gräber befanden sich sogar direkt unter dem Schlafzimmerfenster des Lehrers, der in dem Schulgebäude links nördlich von der Kirche wohnte“, so Bürgermeister Heinemann.
Ein erster Verlegungsversuch war 1809 gescheitert, bei Grabungen an der geplanten Stelle war Grundwasser aufgetreten. Deshalb empfahl das Landgericht, vor allem den hinteren Teil des Kirchhofs vorerst weiter als Friedhof zu verwenden. Der zweite Versuch einer Verlegung schlug aus ähnlichen Gründen fehl. Der 1838 vor dem Dorf bereits angelegte „Gottesacker“ musste wieder an einen Gemeindebürger verkauft werden.
Ende des Jahres 1838 stellte die Gemeinde den Antrag, zur Beerdigung von Choleratoten einen Platz auf einer Anhöhe südlich des Dorfes neben dem Armenhaus oberhalb der Dachsgrube auszuschreiben, so Heinemann. Die über 23 000 Quadratmeter große Fläche befand sich seit Jahren im Gemeindeeigentum und erwies sich auch im Hinblick auf die Bodenverhältnisse als geeignet.