Dem plötzlichen Herztod fallen in Deutschland jährlich circa 130000 Menschen zum Opfer. Falls so ein plötzlicher Herzstillstand auftritt, ist rasches Handeln gefragt: Durch den schnellen Einsatz eines automatisch externen Defibrillators (AED) erhöht sich hierbei die Überlebenschance auf ca. 70 bis 90 Prozent. Ist hingegen kein AED zur Hand, verringert sich mit jeder Minute die Chancen des Erfolgs um bis zu 10 Prozent. Gerade im ländlichen Bereich vergehen hier bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oft wichtige lebensrettende Minuten. Doch in Birnfeld gibt es jetzt den Lebensretter griffbereit direkt im Ort.
Durch ein Förderprogramm der "Gesundheitsregion+ Schweinfurt" kam der Birnfelder Feuerwehr die Idee, einen AED zu beschaffen. Hier wurde eine Förderung von rund 960 Euro zugesagt. Nun galt es Wege zu finden, wie sich die Differenz zu den Gesamtanschaffungskosten von etwa 2280 Euro finanzieren lassen.
Hierbei staunten die Birnfelder nicht schlecht, als sich die VR-Bank Schweinfurt bereiterklärt hat, eine Spende von 1000 Euro dem Projekt zukommen zu lassen. Die VR-Bank beteiligt sich regelmäßig an lokalen Projekten für die Menschen in der Region. Und so war es auch diesmal für Herrn Wieczorek, Marktbereichsleiter der VR-Bank Schweinfurt, eine Freude, in diesem Fall auch potenziell lebensrettendes Projekt zu unterstützen.
Der noch ausstehende Restbetrag von 320 Euro wurde von der Dorfgemeinschaft übernommen. Dieser Zusammenschluss, welchem alle Birnfelder Vereine angehören, richtet gemeinsam die alljährliche Birnfelder Dorfweihnacht aus. Der Erlös dieser Veranstaltung fließt dann wie auch hier in konkrete Projekte für den Ort und für die Allgemeinheit.
Auch Bürgermeister Friedel Heckenlauer sagte sofort zu, dass der AED am Feuerwehrhaus montiert werden darf und dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz zu mehr Sicherheit in Birnfeld.
Im Ernstfall ist der AED "kinderleicht" zu bedienen. Er begleitet und führt den Benutzer durch Sprachansagen und optische Anzeigen durch den gesamten Prozess der Wiederbelebungsmaß-nahmen. Der AED leitet dabei zuerst den Ersthelfer an, wo er die Pads (die per Kabel mit dem AED verbunden sind) auf dem Oberkörper des Opfers anbringen muss. Der AED führt anschließend nicht nur auf Knopfdruck den Schock aus, er erkennt bereits vorher selbständig ob überhaupt ein "Schock" durchgeführt werden muss. Des Weiteren kann er durch Messungen feststellen, ob der Ersthelfer die klassische Herz-Lungen-Wiederbelebung korrekt durchführt und gibt ihm bei Bedarf wertvolle Tipps. Die regelmäßigen Kontrollen sowie die Schulungen übernimmt die Feuerwehr.
Die Dorfgemeinschaft Birnfeld sagt allen Unterstützern ein herzliches Dankeschön und hofft natürlich, dass der AED außer zu Schulungen in seinem Schrank liegen bleiben kann.
Von: Philip Schubert (Kommandant, Feuerwehr Birnfeld)