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GRAFENRHEINFELD: Der Messias als Geschenk

GRAFENRHEINFELD

Der Messias als Geschenk

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    Gewöhnlich ist es so, dass Jubilare etwas bekommen; in Grafenrheinfeld aber beschenkten die Geburtstagskinder ihr Publikum mit einem grandiosen Konzerterlebnis. Zehn Jahre Musica Sacra und die Konzertreihe klangkunst, zehn Jahre Kammerchor „songcraeft – art of singing“ galt es zu feiern und der künstlerische Leiter Rainer Aberle bewies mit der Programmgestaltung ein glückliches Händchen.

    Sicher leitete er das Kammerorchester Pfaffenhofen, die Bläser Nadia Barbudo-Rodriguez, Eva Klöpfer, Fabian Schnaidt, Bernhard Kimmel und Matthias Wallny, Organist Karl-Heinz Sauer, Dominik Lemmerich (Pauken) und die vier glänzend aufgelegten Solisten Lisa Rothländer, Christine Hübner-Hart, Christoph Wittmann und Christoph Kögel durch einen furiosen Konzertabend. Auf dem Programm stand mit Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ eines der Meisterwerke barocker Kirchenmusik.

    Der Messias ist eines dieser wundersamen Werke, die ohne Pathos auskommend gewaltigen Stoff behandeln und diesen auf eine Art bezwingen, die demütig macht. Das Werk ist in drei Teile gegliedert, der erste beschreibt die messianische Verheißung, angekündigt bereits im „Tröste dich“ des Tenors Wittmann und in der Arie Hübner-Harts „Dein Licht ist nah“, weitergeführt im hoffnungsfrohen „Er kommt“ des Chores, unterstrichen vom begleitenden Bass Kögels.

    Pauken und Trompeten

    Poetisch-lyrisch erzählt Lisa Rothländers Sopran vom Wunder der Geburt Christi, das Duetto mit Christine Hübner-Hart „Er weidet seine Herde“ ist sicherlich einer der Höhepunkte des Konzertes. Auch wenn die Leidensgeschichte „Er ist voll von Traurigkeit“ kompositorisch in der Mitte steht, ist es doch das Thema der Auferstehung und das weltberühmte verheißungsvolle „Halleluja“, das mit Pauken und Trompeten einhergeht und maßgeblich die Stimmung des zweiten Teils prägt.

    Der meditative dritte Teil beginnt mit ruhigeren Klängen über den alles verheißenden Messiasgedanken, der alles überwindet und im selbständigen, krönenden „Amen“ gipfelt. Solisten, Chor und Orchester verstehen es, ganz wunderbar harmonisch miteinander zu agieren. Angenehm bescheiden der einzelne und doch gemeinschaftlich klanggewaltig vereinen sie die nötige, das Werk so spannend machende Kontrastierung von feierlich erhabenen und fröhlich jauchzenden Momenten zu einem homogenen Klangerlebnis der Spitzenklasse.

    Wunderbar stimmig präsentierte sich auch das Ambiente der Pfarrkirche, das mit dem Altarbild des himmlischen Jerusalems für den perfekten optischen Rahmen sorgte. Selbst das Gewitter passte irgendwie zum Gesamtkonzept, auch wenn die Lichter teils bedrohlich flackerten.

    Die vielen Besucher des Konzertereignisses bedankten sich für dieses klangliche Geschenk mit stehenden Ovationen. Mit Pfiffen und Bravorufen feierte das gesamte Ensemble spontan ihren sichtlich gerührten Leiter Rainer Aberle.

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