Seit 50 Jahren besteht der Naturpark Steigerwald als eingetragener Verein. Das nahmen die Verantwortlichen zum Anlass für einen Festakt im prächtigen Kaisersaal in Ebrach, wo neben den Gäste aus Landes- und Bundespolitik auch Bürgermeister und Vertreter der Gemeinden und Landkreise zu einem Empfang geladen waren. Als Hauptredner begrüßte der Vorsitzende und Landrat des Landkreises Bamberg, Johann Kalb, den bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber.
Der Minister kommt aus dem Landkreis Forchheim und kennt die Region bestens, wie er unterstrich. "Ein Termin zuhause", sei die Feierstunde in Ebrach. Überhaupt mag er den Steigerwald. "Ich bin gerne hier als Wanderer, aber noch lieber mit dem Rad." Glaubers Lieblingsstrecke durchzieht einen großen Teil des Steigerwalds: Sie führt von Bamberg, über Ebrach und Abtswind nach Iphofen, wie er verriet.

Der "Jubilar" Steigerwald umfasst auf einer Fläche von insgesamt 128 000 Hektar sechs Landkreise und 41 Gemeinden. Aus dem Naturpark, einer von 19 in Bayern und 104 in Deutschland , sei "ein Qualitätsprodukt" geworden, stellte Glauber heraus. Der Minister nannte den Naturpark als ein herausragendes Beispiel für den Naturschutz, einen ganz wichtiger Baustein für unsere Heimat und für den Tourismus, zugleich ein wichtiger Bestandteil für die Natur.
Lob für den Baumwipfelpfad
Dazu hob Thorsten Glauber die alten Buchenwälder hervor, die der Naturpark Steigerwald bietet. Diese seien etwa vom Baumwipfelpfad in Ebrach aus betrachtet, besonders eindrucksvoll. Er sah in dem 2016 geschaffenen Pfad "einen Magnet, eine wunderbare Einrichtung."
Heute feiere man 50 Jahre, einen Abschnitt. Man müsse die Naturparks wie den Steigerwald weiter "unterstützen, schützen und schätzen." Die gesamte Kulturlandschaft, die zum Steigerwald gehöre, sei schließlich keine Selbstverständlichkeit. Es gelte, Tourismus, Naturschutz und auch Bildung zusammenzubringen. Nächster Baustein dazu sei das Naturpark-Zentrum, mit dem man "ein leuchtendes Signal" setzen wolle. In Scheinfeld wird dieses entstehen.
Der Staatsminister hob mit dem Ebracher Viktor Fieger einen Mann der ersten Stunde heraus, was den Naturpark Steigerwald betrifft. Die ersten 25 Jahre war Fieger als Geschäftsführer tätig. Beim Festakt ernannte der Vorsitzende des Vereins Naturpark Steigerwald, Landrat Kalb, Viktor Fieger, zum Ehrenmitglied. Dieser sei "eine Legende", eine Person, die den Steigerwald geprägt habe. Der Ausgezeichnete bedankte sich. Er habe die 25 Jahre als Geschäftsführer des Vereins als "fruchtbare, schöne Arbeit empfunden." Fieger betonte, er sei "dankbar, dass die Entwicklung des Nationalparks so gut verläuft."

Bei den Grußworten pries der Präsident des Verbandes Deutscher Nationalparks, Friedel Heuwinkel, den Steigerwald. Dessen Vielfalt, Tradition und Moderne, Kulturlandschaft, Land- und Forstwirtschaft sorgen dafür, dass der Steigerwald einer der schönsten Regionen in Deutschland sei. Den Naturpark mit den Menschen zu entwickeln, die Bildungsarbeit mit den Kindern zu forcieren, dies seien wichtige Punkte für die Zukunft. Heuwinkel überreichte eine Urkunde an die Geschäftsführerin Sandra Baritsch.

Heinrich Schmidt gratulierte als Vorsitzender der Bayerischen Naturparks. Der Steigerwald biete eine außergewöhnliche Natur- und Artenvielfalt. Dazu habe er sich zu einem der wertvollsten deutschen Laubwälder entwickelt.
Drei Naturpark-Ranger
Vorsitzender Johann Kalb hatte eingangs darauf hingewiesen, dass der Steigerwald seit 2015 das Zertifikat "Qualitäts-Naturpark" trägt. Im gleichen Jahr wurde das Zentrum in Handthal eröffnet, 2016 der Baumwipfelpfad in Ebrach. Er stellte heraus, dass derzeit drei Naturpark-Ranger angestellt seien.

Zum Abschluss streifte die Geschäftsführerin des Naturparks Steigerwald, Sandra Baritsch, zukünftige Vorhaben. Wichtiger Punkt sei das Zentrum in Scheinfeld, das in den nächsten Jahren entstehen wird. Der Festakt wurde musikalisch vom Gitarristen Johannes Öllinger aus Gerolzhofen untermalt.
Außen vor blieb bei der Veranstaltung das Thema Nationalpark. Am Eingang zum Kaisersaal hatte sich eine Gruppe von Nationalpark-Befürwortern mit Schildern aufgestellt, um darauf hinzuweisen. Keiner der Festredner ging bei seinen Ausführungen auf das Thema ein.