Während auf dem Platz vor der Kirche der Katholische Frauenbund in Forst eine Frauenandacht im Zeichen von Maria 2.0 feiert, keimt ein kleiner Funken Hoffnung auf, dass sich in der katholischen Kirche doch etwas ändern kann. Doch dann fällt der Blick auf die Tauben, die vom Kirchendach aus die Protestaktion beobachten. Unwillkürlich fällt mir die Noah-Geschichte aus dem Alten Testament ein und die Taube, die einst dem Noah einen Ölzweig brachte als Zeichen dafür, dass die Sintflut sinkt und Land in Sicht kommt.
In der christlichen Ikonografie ist die Taube weiß, auch als Zeichen der Hoffnung und der Heiligen Geisteskraft. Diese Tauben hier aber sind grau und keine trägt einen Ölzweig im Schnabel. Also kein Land in Sicht für die Frauen in der katholischen Kirche. Doch das liegt nicht nur an der heiligen Herrschaft der Männer, sondern auch daran, dass der Protest der Frauen in der Kirche seit Jahrzehnten statt einer Sintflut eher ein kleines Rinnsal ist.