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GEROLZHOFEN: Der Polizei über die Schulter geschaut

GEROLZHOFEN

Der Polizei über die Schulter geschaut

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    Polizeioberkommissar Hubert Kimmel zeigt den interessierten Schülern der Realschule das Innenleben eines Dienstbusses.
    Polizeioberkommissar Hubert Kimmel zeigt den interessierten Schülern der Realschule das Innenleben eines Dienstbusses. Foto: Foto: Peter Pfannes

    „Polizist in ein cooler Beruf. Man ist Chef und verdient viel Geld.“ Maurice aus Kolitzheim hat seine eigenen Vorstellungen vom Leben nach der Schulzeit.

    Am Donnerstag hatte der Elfjährige zusammen mit zehn weiteren Ganztagsschülern der Realschule Gerolzhofen die Gelegenheit, Polizeioberkommissar Hubert Kimmel von der örtlichen Polizeidienststelle zu befragen, was denn das Besondere am Polizeiberuf ist. Einen weiteren Gesichtspunkt für seine Berufswahl hat Maurice dabei gefunden: „Ich kann für Gerechtigkeit sorgen.“

    Als der Ordnungshüter mit seinem Dienst-Bus auf den Schulhof fährt, warten die Schüler schon gespannt auf die willkommene Abwechslung zur besten Hausaufgabenzeit. „Wir Betreuer der offenen Ganztagesschule von Kolping Mainfranken wollen am Nachmittag nach dem Essen den Kindern Gemeinschaftssinn, Rücksichtnahme, Miteinander und Hirnnahrung vermitteln“, erklärt deren Leiterin Sonja Messerschmitt.

    Immer wieder lässt sie sich etwas einfallen, um dem Nachwuchs neben den täglichen Pflichten auch etwas Kurzweil und Geselligkeit zukommen zu lassen. Und „Polizei“ ist ein spannendes Thema, wie sich wenig später herausstellt.

    Aufregung im VW-Bus

    Als Hubert Kimmel die Schiebetür des VW-Busses öffnet, dauert es keine fünf Sekunden, bis alle Sitzplätze besetzt sind. Olivia (14) hat die Position der Fahrerin eingenommen. „Cooles Gefühl am Lenkrad“, strahlt sie. Beifahrer Even hat schnell die Winkerkelle im Fußraum entdeckt und schwingt sie in der Hand.

    Auf den Rücksitzen beginnt die Fragestunde mit dem Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Gerolzhofen, der es als Verkehrserzieher und Lotsenschuler häufig mit Schülern zu tun hat. Das Pefferspray und die Schusswaffe des Beamten und ihre Einsatzmöglichkeiten, die Funkausrüstung und das Blaulicht des Einsatzfahrzeugs stehen auf dem Fragenkatalog der jungen Leute ganz oben. In 26 Jahren Polizeidienst hat Hubert Kimmel schon reichlich Erfahrung rund um Kriminalität und Sicherheit gesammelt. Er hat folglich viel aus seinem beruflichen Alltag zu erzählen.

    Als er seinen Werdegang schildert, staunen die Kinder nicht schlecht. „Ich habe zunächst den Beruf des Maurers gelernt“, erinnert der Polizist an seine jungen Jahre. Die Jugendlichen sind dankbar für das offene Wort. „Ich arbeite gerne mit Menschen“, sagt Jan. Auch der 14-jährige Gerolzhöfer könnte es sich gut vorstellen, nach dem Schulabschluss in den Polizeidienst zu treten. „Da wird man gut bezahlt. Man muss ja schließlich schauen, wo man bleibt“, schildert er mit einem verschmitzten Lächeln seine Beweggründe. Die Meinung, dass Sicherheitsbeamte „dicke Kohle“ bekommen, muss Polizeioberkommissar Kimmel jetzt doch einmal klarstellen: „Mit dem Gehalt eines Polizisten wird man nicht reich“, klärt er auf.

    Maurice Heim hat gut zugehört. Bei ihm kommen langsam Zweifel auf, ob der Polizeidienst wirklich das Richtige für ihn ist.

    Am Ende der Tour, die im Dienstgebäude der Polizei endete, ist dem Jungen und seinen Mitschülern klar geworden, dass Polizisten in unserer Gesellschaft kein einfaches Los gezogen haben.

    Polizeibeamte brauchen die Unterstützung der Allgemeinheit, egal ob Jung oder Alt, lautete der allgemeine Tenor.

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