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Grafenrheinfeld: Der Rafelder Spielmannszug lebt - Dank vielfältigen Engagements

Grafenrheinfeld

Der Rafelder Spielmannszug lebt - Dank vielfältigen Engagements

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    So sieht das aus, wenn der SFZ beim Erntedankumzug in Grafenrheinfeld auftritt; angeführt von Stabführerin Jennefer Mauder, die kürzlich ebenfalls für ihr ausbilderisches Engagement geehrt wurde.
    So sieht das aus, wenn der SFZ beim Erntedankumzug in Grafenrheinfeld auftritt; angeführt von Stabführerin Jennefer Mauder, die kürzlich ebenfalls für ihr ausbilderisches Engagement geehrt wurde. Foto: Daniela Schneider

    Zum Pressegespräch beim Spielmann- und Fanfarenzug (SFZ) sitzen weit über 100 Jahre Ehrenamt an einem Tisch – ohne das wäre der Grafenrheinfelder SFZ, wie alle Beteiligten feststellen, schon längst nicht mehr. Ein Schicksal, das viele andere seiner Art bereits getroffen hat. Schon lange gibt es im Landkreis keinen weiteren traditionellen Spielmannszug.

    Selbst in Unterfranken ist das Angebot mehr als überschaubar. Und dabei sind die Spielmannszüge schon seit dem frühen Mittelalter eine beliebte Bereicherung bei Festen und Umzügen mit ihrer Mischung aus Marschieren, schwungvoller Musik, schönen Trachten und Showeinlagen.

    Umso zufriedener sind die Verantwortlichen, dass sich der SFZ auf das Engagement seiner Mitglieder verlassen kann.  Deshalb wurden in der letzten Generalversammlung gleich drei Ausbildende für ihre lange wertvolle Arbeit gerade im Bereich der Jugendförderung geehrt. Dazu gab es noch eine besondere Ehrung für eine langjährige und treue Mitgliedschaft.

    Doch erstmal zu den Ausbildenden, die auch schon alle lange im Zug spielen: Stolze 40 Jahre hat da Vorsitzender Horst Schneider schon "voll"; seit Anfang der 1980er Jahre bildet er die Jugend im Verein aus. Er hat mit den Querflöten begonnen, ist dann zu den Fanfaren gewechselt und seit 20 Jahren schon instruiert er die jungen Musizierenden auf der Lyra. Es ist allerdings auch ein recht schweres und schwieriges Instrument, das gerade beim Marschieren höchste Konzentration und Koordination erfordert. So ist der Andrang an Interessenten eher übersichtlich – aktuell bildet Schneider drei Lyra-Spielerinnen aus.

    30 Jahre ist Andrea Edelmann schon dabei; sie bildete erst Blockflöten und dann Querflöten und Fanfaren aus, dazu bereitet sie den musikalischen Nachwuchs – mittlerweile unterstützt von Tochter Laura – auf die Prüfungen beim Nordbayerischen Musikbund (NBMB) vor. Das ist eine wichtige Stufe in der musikalischen Entwicklung der potentiellen Spielleute.

    Für 20 Jahre wurde dann Jennefer Mauder gewürdigt. Seit vielen Jahren ist sie nicht nur die Stabführerin, sondern hat auch viele Blockflötenkinder ausgebildet. Wie sie berichtet, möchte der SFZ in Zukunft neue Wege gehen. Und so ist neben den traditionellen Marschauftritten in fränkischer Tracht auch ein konzertantes Bühnenprogramm geplant, das dann von ihrem Kollegen Markus Roßhirt geleitet werden soll, der auch immer wieder ebenso wie Matthias Mehlert die Stabführung im SFZ übernimmt. Ein Anreiz – sagt Mauder – für die Musikerinnen und Musiker, die im Zug sonst auswendig spielen und im Konzert dann auch nach Noten. Dafür geht es dann weniger um die Show mit Fahnenschwenkern und – werfern.

    Die größte Auszeichnung erhielt dann schließlich Michael Kolb: Der Trommler ist seit 50 Jahren aktiver Musiker im SFZ und hat dafür jetzt die Ehrenmitgliedschaft mit Diamantstatus erhalten – das haben beim SFZ bis jetzt nur zwei weitere Musiker bekommen. Kolb ist darüber sehr stolz. Ein schöner Abschluss sagt er, weil er nämlich, wie schon länger angekündigt, nach 50 aktiven Musikjahren nun seinen Trommlerposten im SFZ an den Nagel gehängt hat.

    Doch auch beim Spielmannszug hat Corona Tribut gefordert. Es ist schwierig, sagen alle drei Ausbildenden, das knapp 40-köpfige Ensemble wieder zu motivieren. Auch bei der Jugend fehle der Schwung, manchen sei ein so traditioneller Auftritt im Marschmodus und in Tracht unangenehm. Für die könnte das Bühnenprogramm ein Motivationsschub sein.

    Etwas wehmütig denken alle an längst vergangene Auftritte mit über 100 Musikern und Musikerinnen im Willy-Sachs-Stadion – das war der Rekord - oder an die Auftritte beim Münchner Oktoberfest, den Cannstatter Wasen oder dem weltgrößten Schützenfest in Hannover.

    Nun werden "kleinere Brötchen" gebacken, aber "wir sind zufrieden" sagt Präsident Hans-Werner Unteidig und stellt weiter fest: "es gab schön öfter schwierige Zeiten und die haben wir auch gemeistert, schön ist es dass wir immer noch zusammen sind".

    Das Foto von der Ehrung zeigt von links: Eduard Beresch vom Nordbayerischen Musikbund, SFZ-Vorsitzenden Horst Schneider (geehrt für 40 Jahre Ausbildung), Michael Kolb (50 Jahre aktives Musizieren und neues Ehrenmitglied mit Diamantstatus ) sowie Präsident Hans-Werner Unteidig.
    Das Foto von der Ehrung zeigt von links: Eduard Beresch vom Nordbayerischen Musikbund, SFZ-Vorsitzenden Horst Schneider (geehrt für 40 Jahre Ausbildung), Michael Kolb (50 Jahre aktives Musizieren und neues Ehrenmitglied mit Diamantstatus ) sowie Präsident Hans-Werner Unteidig. Foto: Matthias Mehlert
    Andrea Edelmann wurde für ihr langjähriges Engagment in der Jugendausbildung ausgezeichnet. Das Foto zeigt sie mit SFZ-Präsident Hans-Werner Unteidig und dem Vorsitzenden Horst Schneider (rechts).
    Andrea Edelmann wurde für ihr langjähriges Engagment in der Jugendausbildung ausgezeichnet. Das Foto zeigt sie mit SFZ-Präsident Hans-Werner Unteidig und dem Vorsitzenden Horst Schneider (rechts). Foto: Matthias Mehlert
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