Die holzigen Rebzweige fliegen in hohem Bogen durch den Weinberg von Klaus Schanz aus Mutzenroth, auf dem Silvaner-Rebstöcke stehen. Im Schritttempo fährt Günter Höhn mit seinem Traktor den steilen Hang der „Dachs“-Lage hoch. Zurück bleiben sauber geschnittene Rebstöcke. Im Nu hat die Maschine eine Weinbergszeile geschafft, kehrt oben um und schneidet in der nächsten Zeile weiter, diesmal talwärts. Die abgeschnittenen Reben bleiben einfach liegen. Sie verrotten von selbst.
Ein Hektar in zwei Stunden, das ist nur ein Durchschnittswert, von dem es starke Abweichungen geben kann. Die Arbeitszeit hängt vom Gelände, von der Beschaffenheit der Rebstöcke, der Drahtspanner und nicht zuletzt von der Rebsorte ab. „Wo man mit der Maschine länger braucht, braucht man auch mit der Hand länger“, relativiert Günter Höhn.
Sorten wie Silvaner, Bacchus, Dornfelder, Kerner oder Domina lassen sich schnell bearbeiten, bei Müller-Thurgau beispielsweise dauert die Fahrt durch die Weinbergszeilen etwas länger.
Eine Zuführeinrichtung führt die Rebzweige in das „Sägewerk“ ein. Separat laufende Sägemesser kappen die Reben einzeln. „Sie werden abgeschnitten, nicht abgerissen“, beugt Höhn Bedenken vor.
Die 350 Kilo schwere Rebschnitt-Maschine ist an der Frontseite eines normalen Traktors montiert. Wegen des Gewichts darf der Traktor nicht zu leicht sein, sonst kann er im steileren Gelände schnell umstürzen. Winzer aus der Region können Günter Höhn und sein Gerät über den Maschinenring Gerolzhofen buchen, kündigt Maschinenring-Geschäftsführer Roland Kukoll an. Mann und Maschine kosten 46 Euro pro Arbeitsstunde, inklusive aller Nebenkosten wie der Anfahrt. Das Gerät alleine zu buchen ist nicht möglich, weil nur die richtige Bedienung auch den Erfolg garantiert.
Kosten schnell amortisiert
Bis zu 50 Prozent Zeit kann der Winzer mit dem Vorschneidegerät sparen, manchmal sogar mehr. Die Kosten haben sich also schnell amortisiert. Neben dem Zeitfaktor führt Günter Höhn auch die Erleichterung für den Winzer selbst ins Feld. „Gerade heutzutage, wo die Rebstöcke immer höher werden, spart der Winzer viel Körpereinsatz, der ja bekanntlich beim Rebschnitt manchmal bis an der Schmerzgrenze geht“, sagt der Nordheimer.
Kontakt: Maschinenring Gerolzhofen, Salzstraße 1, 97447 Gerolzhofen, Tel. (0 93 82) 97 49 0, E-Mail: mr.gerolzhofen@maschinenringe.de