Jule von der Königskanzel ging als schönster Hund (BoB/Best of Best) hervor aus dem Schönheitswettbewerb für Rottweiler im Bezirk Unterfranken. Schauplatz der Veranstaltung war der Sennfelder Hundeplatz „Am Prünkel“. Zunächst waren 31 Hunde (13 Rüden und 18 Hündinnen) aus ganz Deutschland um die zu vergebenen Titel angetreten. Jule, die im Besitz ist von Gerhard Seuffert aus Bergrheinfeld, holte sich zunächst die Auszeichnung „Unterfranken-Siegerin“ bei den Hündinnen. Den Titel bei den Rüden gewann Lui von der Blockhütte (Sonneberg). Bei den Jugend-Rüden siegte Quex, bei den Jugend-Hündinnen Patia (beide vom Kümmelsee, Wallhausen).
Die Bewertung oblag Richter Werner Walter (Pforzheim). Bewertet wird die körperliche Gestalt mit den Vorgaben kräftiger Kopf, dunkle Augen, dunkle Pigmentierung, vollständiges Haarkleid, vollständiges Scherengebiss, gerade Vorderläufe, gerader Rücken, rotbraune Abzeichen (beispielsweise auf der Brust) oder Gangverhalten (mit einem kräftigen Schub aus der Hinterhand und ein federndes Abfangen aus der Vorderhand). Hinzu kommen Ausdrucksstärke und Motivationsfähigkeit.
Gerhard Seuffert ist wegen ihres Gehorsams und ihrer Gelehrigkeit begeistert von Rottweilern. Trotzdem hält er eine fundierte Erziehung für sehr wichtig. „Der Rottweiler zählt zu den ältesten Hunderassen und ist kein Kampfhund“, erklärt Seuffert, der sich vor drei Jahren und sechs Monaten für Jule (vierter Rottweiler in seinem Wurf) entschied. Er holte sie aus dem Zwinger Königskanzel im Schwarzwald. Ihr Vater Duke war bereits Klubsieger vom Vilstalerland, und Mutter Diva Klubsieger von der Königskanzel.
Schon als Kind hat Seuffert in seinem Elternhaus erste Erfahrungen mit Mischlingshunden gemacht. Er engagiert sich beim ADRK Unterfranken mit Sitz in Sennfeld. Zum Training auf dem Übungsplatz trifft man sich donnerstags (ab 16 Uhr) und samstags (ab 15 Uhr).
Seuffert beschreibt den Rottweiler als freundlich und friedlich in der Grundstimmung, als kinderliebend, sehr anhänglich, gehorsam, führig und arbeitsfreudig. Seine Erscheinung verrate Urwüchsigkeit, er gelte als selbstsicher, nervenfest und unerschrocken.
Seuffert suchte Jule nach den Kriterien „Schönheit“ und „sportliche Veranlagung“ aus. Denn der ursprüngliche Verwendungszweck als Gebrauchshund zum Hüten und Treiben von Großviehherden sei heute nicht mehr gegeben. Deshalb nutze er den Rottweiler als Familien-, Begleit- und Sporthund. Er sei aber auch als Blinden-, Lawinen- und Rettungshund sowie als Behördendiensthund bei Polizei, Zoll und Grenzschutz einsetzbar, Zehnkämpfer unter den Gebrauchshunden eben.
„Da es sich beim Rottweiler um einen großen Hund handelt, kann er sich bei falscher Sozialisierung und Erziehung auch negativ darstellen“, räumt Seuffert ein. Als weiteres Problem nennt er die „Schwarzzucht“. Der ADRK lege bei den Zuchttauglichkeitsprüfungen größten Wert auf Umgänglichkeit, auf das Einhalten von maximal fünf Meter Abstand vom Hundeführer, auf unauffälliges Verhalten in Menschenansammlungen oder Geräuschunempfindlichkeit in ruhiger Umgebung. So muss der Hund einen Pistolenschuss ohne Regung ertragen. Und bereits durch die Zucht werde eine positive Auslese getroffen.
Familie Seuffert jedenfalls hätte es sich nicht träumen lassen, heute vier Rottweiler zu beherbergen. Und in einigen Wochen werden noch Welpen hinzukommen: Jule erwartet Nachwuchs.
Im Übrigen steht die Bezirksgruppe Unterfranken des ADRK als Ansprechpartner vor der Anschaffung sowie bei der Ausbildung eines Rottweilers zur Verfügung. Kontakt: Vorsitzender Thomas Neder, Zuchtwart Michael Seuffert, e-mail: rottweiler_vom_maintal@web.de.