Es herrschte ein rechtes Gewusel am Treffpunkt Mariensäule. Kinder lachten und redeten durcheinander. In ihrer Mitte Elisabeth Pfrang, Vorsitzende des Vereins für Gartenbau und Landespflege. Von hier aus machte sich die große Gruppe auf den Weg zur Streuobstwiese oberhalb der Kirche. Dort angekommen, rief Elisabeth Pfrang: "Die ganze Wiese bis hinten" und die Kinder stürmen los, um die Äpfel in Eimer und Tüten zu sammeln. Die Wiese mit ihrem Altbestand an Apfel- und Zwetschgenbäumen gehört der Gemeinde, der Verein für Gartenbau und Landespflege Üchtelhausen führt die Pflegearbeiten durch.
Kräftig schüttelten Elisabeth Pfrang und der stellvertretende Vorsitzende Walter Schmitt die Bäume. "Die Jugend soll mehr an die Natur herangeführt werden und schließlich haben wir ja die Obstpresse in Üchtelhausen", sagte Schmitt.
Beim Auflesen kam der Spaß nicht zu kurz. Zwei Jungen kletterten auf einen Baum und pflückten, andere bissen zwischendurch immer wieder in einen Apfel.
Claudia Engelbrecht, die Leiterin der Malteser-Jugend in Hesselbach, nahm mit ihrer Gruppe teil, 15 Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren. Sie hatte als Kind auch Most gepresst und wünschte sich, dass auch die Kinder heute das einmal miterleben.
Nach einer Stunde waren sechs Kisten voll. Zusammen machten die Äpfel ein Gewicht von etwa drei Zentnern aus. Mit dem Auto fuhr Walter Schmitt die Äpfel in den Hof der Familie Bruno Schleyer, die seit einigen Jahren eine hydraulische Obstpresse besitzt. Eifrig halfen die Kinder beim Befüllen der Maschine. Interessiert beobachten sie, wie zerkleinerte Äpfel zwischen Tücher gelegt für den Pressvorgang geschichtet wurden.
Am Schluss wurde der Trester, die ausgepresste Apfelmasse auf einen danebenstehenden Anhänger geworfen. Endlich kam der erste Saft aus dem Ablaufschlauch. In Bechern und Flaschen füllten die Kinder den Saft, der eine kräftige rötliche Farbe hatte, ab und jeder konnte sehen, wie gut er ihnen schmeckte.