Kreative Ideen, Freude am Basteln und Verschönern ihres Heimatorts, das hat eine Gruppe von Traustädter Bürgerinnen und Bürgern um Gerda Braun. Ihre neueste Idee ist ein "Osterweg", der auf dem Platz in der Ortsmitte aufgebaut ist. Mit viel Liebe zum Detail wurden dabei die biblischen Stationen von Jesus nachempfunden, die dieser in der Karwoche bis zum Osterfest hinter sich bringen musste.
"Die Idee habe ich von einer Bekannten, die so etwas Ähnliches mal in der Rhön gesehen hat. Sie schickte mir Bilder davon, ich dachte, das wäre doch was für uns", schildert Gerda Braun beim Besuch vor Ort. Dazu hatte sich auch gleich eine Gruppe aus dem Kindergarten angekündigt - die perfekten Probanden, um zu sehen, wie der Osterweg bei den Kleinen ankommt. "Kennt ihr die Geschichte von Jesus und dem Einzug in Jerusalem?", fragt Gerda Braun in die Gruppe.
Beginn beim Palmsonntag
Zu Beginn des Weges sind einige Zweige mit Palmkätzchen in den Boden gesteckt, die den Palmsonntag symbolisieren sollen. Auf welchem Tier Jesus einzog, wusste sogar ein Junge. "Ein Esel", beantwortete er die Frage Brauns. Es folgt die Fußwaschung, auf einer Bank dargestellt mit einem Krug und einer Schüssel.

Beim letzten Abendmahl wurde es noch interessanter für die Kindergartenkinder, standen doch einige Holzklötzchen als Stühle um einen gedeckten Tisch. Gerda Braun erklärte dazu wieder ein bisschen. Von den zwölf Freunden, die Jesus zum Mahl begleiteten, berichtete sie. "Und wir haben nur elf", hatte ein ganz aufgeweckter die Kindergarten-Truppe schnell durchgezählt, die sich um den Tisch versammelt hatte.
Der Hahn des Petrus
Etwas weiter thront ein gebastelter Hahn, der laut Bibel krähte, als Petrus seinen Herrn dreimal verleugnete. Zettel mit kurzen Erklärungen hängen auch an der nächsten Station. "Wer ist denn der Pilatus?", fragte Gerda Braun in die Kinder-Runde bei der Besichtigung. Sie erklärte es kurz, genau wie die Silberlinge, die Kreuz, das Grab, und manche Symbolik der Passionsgeschichte.
Schließlich hatten die Kinder noch einmal ihren Spaß, als sie die alte Karfreitags-Ratsche mal selbst ausprobieren durften. Zum Abschluss belohnet Gerda Braun jedes Kind mit einem Schoko-Bonbon. Natürlich wussten die Buben und Mädchen, was bald kommt: "Ostern", lautete die Antwort aus der Gruppe.
Osterhasen-Familie aus Stroh
Der Weg dorthin hat den Kindergarten-Kinder sichtlich gefallen. Eine zusätzlich Attraktion für sie war die Osterhasen-Familie aus Stroh, die neben weiterer Osterdekoration auch in diesem Jahr wieder den Platz zieren.

Beim Bauen und Basteln waren auch Männer eingebunden. Manches sei gar nicht so einfach gewesen, wie Franz Braun und Werner Wilhelm erläuterten. "Die Frauen sagen uns, wie sie das gerne hätten, und dann probieren wir das." Auch diesmal musste im Vorfeld wieder einiges ausgebessert werden an den schon bestehenden Dekorationen. "Die Hasen müssen wir jedes Jahr frisch mit Stroh stecken. Die Kleider werden repariert und ausgebessert, und so weiter", erläuterte Franz Braun.
Warum die Gruppe, die sich im wesentlichen aus den Familien Braun, Wilhelm und Göb zusammensetzt, den Platz jedes Jahr nicht nur zu Ostern verziert? "Weil wir eine Stadt sind, da müssen wir was zeigen", sagte Franz Braun mit einem Grinsen. Werner Wilhelm ergänzte den Grund: "Wir machen es für den Ort, dass man sieht, hier bewegt sich auch was." Die Freude der Kinder beim Besuch oder so manches Lob, das sei der Lohn für die ganze Arbeit, fügte Gerda Braun hinzu.

Schmucke Osterkrone
Ein besonderer Stolz ist für die "Bastel- und Ortsverschönerungsgruppe" die schmucke Osterkrone mit den vielen bunten, selbst bemalten Eiern. Die hatte sogar Schweinfurts Landrat Florian Töpper im Vorjahr als Bild für seine Ostergrüße gewählt, berichtete Werner Wilhelm. Die Krone verziert auch diesmal wieder den Brunnen am Platz in der Ortsmitte. Ein Besuch ist die österlich geschmückte Grünfläche also allemal wert, nicht nur für Kinder.




