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Grafenrheinfeld: Der Unterschied zwischen Mann und Frau

Grafenrheinfeld

Der Unterschied zwischen Mann und Frau

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    Ramona Krönke alias Heike begeistert in der Kulturhalle in der One-Woman-Show Cavewoman.
    Ramona Krönke alias Heike begeistert in der Kulturhalle in der One-Woman-Show Cavewoman. Foto: Daniela Schneider

    Ob Steinzeit oder Gegenwart - es wird immer einen Unterschied geben zwischen dem, was Frauen sagen und Männer verstehen; das wird in der Grafenrheinfelder Kulturhalle bei dem Theaterstück "Cavewoman" ganz schnell klar.  Nicht immer ist nämlich ein "Hau ab" wörtlich zu nehmen, schon gar nicht am Abend vor der Hochzeit, doch nun steht frau alleine da mit den zu früh angerückten, noch dazu falschen (Hochzeits)-Gästen.

    Aber Höhlenfrau Ramona Krönke alias Heike managt seit 2005 diese One-Woman-Show ganz grandios; mit einer wunderbaren Mischung aus Verletzlichkeit und Burschikosität nimmt sie die älteste aller Beziehungen ins humorvolle Visier - ein augenzwinkernder Rundumschlag, kein männerfeindlicher Frontalangriff, über das, was so passiert, wenn sich zwei so unterschiedliche Lebewesen Bett, Raum und Leben teilen.

    Dafür dreht die Höhlenfrau an der Evolutionsschraube und der Schöpfungsgeschichte. Aus ihrer Sicht bekommt vieles einen neuen Sinn und das Publikum amüsiert sich prächtig gerne auch in kleinen, zugebenermaßen eher weiblichen, vergnüglich gackernden "Arbeitsgruppen" prächtig über diesen "Adam mit Konstruktionsfehler"". Seit der Vertreibung aus dem Paradies sind Frauen nun dazu verdammt, die Männer und ihre "inneren Problemzonen" zu reparieren, allerdings kommen die wohlmeinenden Versuche dort stets nur als Gezeter an. Heikes praktischer "Haltungstipp" mit Blick auf die Hundeerziehung: immer mal wieder ein Leckerle zur Belohnung geben.

    Für Soloprogramme wirkt die Kulturhallenbühne oft zu groß, Höhlenfrau Heike weiß den Platz zu nutzen für ihre gigantischen Schuh- und Taschenschränke - ein weiteres Klischee im weiblich-männlichen Beziehungsgeflecht. "Schöne Frisuren" attestiert die Höhlenfrau dem weiblichen Publikum, nicht wirklich ein Kompliment, meint sie doch: Wenn die Männer so gute Liebhaber wären, bliebe ja kaum Zeit zum Haare machen.

    Immer wieder geht die sympathische Wahl-Berlinerin mit der köstlichen Mimik mit ihrem Publikum auf effektive Tuchfühlung. Fritz-Dieter aus der ersten Reihe, sie nennt ihn neckisch "Fridi", wird zum Running Gag - auf nette Art, macht er doch deutlich, was mit einem Mann so alles möglich ist: Erst legt er mit Heike eine flotte Walzer-Sohle aufs Parkett, gibt nach der Pause mit "Wir wollen die Heike sehen" ganz locker den Einheizer und ist scheinbar im Gegensatz zu allen anderen Theaterbesuchern ganz eigenständig auf die Idee gekommen, sich mit seiner Frau "Cavewoman" anzuschauen.  Mehr als 50 Jahre ist er dazu verheiratet, ein "Traummann", auch wenn der Antrag nach einem Blick auf den Kalender vielleicht nicht super romantisch, sondern eher nach Männerart pragmatisch war.

    Die etwa 300 Besucher sind nach diesem amüsanten Parforceritt durch den alltäglichen Beziehungswahnsinn restlos begeistert, schon weil sie mit der Erkenntnis heimgehen dürfen, dass die gewöhnlichen Aufreger in einer Beziehung wie meckern, zicken und pupsen manchmal nur eine andere Art sind, um "ich liebe dich" zu sagen.

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