Der Sturm ist spürbar. Es zieht im Zuschauerraum. Die Luft kühlt ab. Im Hintergrund der schlichten Bühne (Gralf-Edzard Habben) – ein Schlafzimmer inmitten eines Gartens – auf die zunächst Äpfel, später Totenköpfe bollern, haben sich die beiden Flügel eines mächtigen Fensters geöffnet. Durch sie drängen etwas seltsame Figuren herein, stellen sich um das Krankenbett, in dem ein älterer Mann liegt. Er wird uns durch den Abend begleiten. Er ist „Ich“, unverkennbar der Autor Peter Handke, der in „Immer noch Sturm“ den Zweiten Weltkrieg aus Sicht der unterdrückten Minderheit der Slowenen in Kärnten beleuchtet. Sie hat sich über politische Glaubensgrenzen hinweg zum militärischen Widerstand, dem einzigen überhaupt innerhalb des Reichs, zusammengeschlossen und sogar Siege errungen.
SCHWEINFURT