Die letzte Sitzung des Gochsheimer Gemeinderates im Jahr 2020 nutzte Bürgermeister Manuel Kneuer für einen Rückblick auf die acht Monate seit der letzten Kommunalwahl. Diese habe zu einer deutlichen Verjüngung des Rates geführt. Folglich habe man zunächst die Grenzen abgetastet und Erfahrungen sammeln müssen. Inzwischen fände ein reger Austausch in den Fraktionssitzungen statt, weshalb er sich bei den Sprechern der Fraktionen und Gruppierung für die konstruktive Zusammenarbeit bedankte.
Der neue Jugend-, Vereins- und Integrationsausschuss sei installiert worden und leiste inzwischen wertvolle Arbeit. Auch der Umweltgedanke erfahre eine kontinuierliche Beachtung. Als Reaktion auf die Corona-Beschränkungen sei eine aktive und gut funktionierende Nachbarschaftshilfe eingerichtet worden, die örtliche Gastronomie habe mit ihrem Bestell- und Abholservice eine sinnvolle Notlösung gefunden, die gut genutzt würde.
Angesichts der täglichen Veränderungen und Einschränkungen sei die verhaltene Stimmung aller verständlich. Jedes Leben sei es wert, gerettet zu werden. Deshalb galt sein besonderer Dank den Medizinern und Pflegekräften. Damit der erfolgreiche Weg zum Wohl der Gemeinde fortgesetzt werden könne, wäre es unerlässlich, dass die örtlichen Vereine und Institutionen ihre ehrenamtliche Mitwirkung fortführten. In den Dank schloss er die gemeindlichen Mitarbeiter und den Gemeinderat mit ein. Letzterer erhielt als Dankeschön des Bürgermeisters und der Gemeinde eine weihnachtliche Holzskulptur des Gochsheimer Schnitzers Manuel Kuhn.
Bestellung einer Not-Kommandantur der Feuerwehr
Am 31. Dezember endet die Amtszeit der bisherigen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr. Da die ursprünglich für den 28. November geplante Neuwahl des Führungsteams coronabedingt entfallen musste, bestellte der Gemeinderat die bisherigen Amtsinhaber Stefan Hegler und Klaus Wörner auf der Grundlage des Bayerischen Feuerwehrgesetzes zum Notkommandant und dessen Stellvertreter, bis eine ordentliche Neuwahl stattfinden kann.
Fünf Jahre währt inzwischen die Suche nach einer passenden Lösung für die Renovierung der Toiletten im AWO-Vereinsheim an der Friedhofstraße. Gabi Sander, die 1. Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Gochsheim, hatte diese damals beantragt und drängt darauf, dass die Anlage zeitnah renoviert wird. Zunächst waren zwei Büros mit der Planung beauftragt, um Zeit zu gewinnen. Inzwischen unterbreitete das Planungsbüro Etienne drei Vorschläge, wovon zwei in die Beratung gelangten.
Variante 1 fällt finanziell etwas günstiger aus, da in der Damentoilette nur zwei WCs und in der Herrentoilette nur zwei Urinale eingebaut werden sollen. Dafür ist das Platzangebot großzügiger. Variante 2 sieht jeweils drei WCs bzw. Urinale vor, dafür entfällt in der Damentoilette ein Waschbecken und es wird etwas beengter. Die vier Fraktionen bedauerten die lange Vorlaufzeit, die inzwischen verstrichen ist und gaben mit 17:4 Stimmen der Variante 2 den Vorzug.
Die Verwaltung soll eruieren, ob eine Lösung möglich ist, bei der ohne Mehrkosten, die Türen der Kabinen nach außen zu öffnen sind. Die Mitwirkung des Bauhofs soll die vom Planungsbüro geschätzten Kosten von rund 80 000 Euro für Bau-, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten senken.
Diskussion über Willkommensgeschenk für Neugeborene
Frank Widmaier (CSU-FB) unterbreitete den Vorschlag, das bisherige Willkommensgeschenk für Neugeborene neu zu regeln, damit diese gleichbehandelt werden, unabhängig vom Informationsstand der Eltern. Nach eingehender Diskussion wurde der Beschluss in eine Folgesitzung vertagt, da erst noch die genaueren Modalitäten festgelegt werden sollen. Gedacht ist an einen Gutschein für Baby-Schwimmen im Gochsheimer Hallenbad oder für einen Erste-Hilfe-Kurs für einen Elternteil des Neugeborenen. In jedem Fall soll das Geschenk auch Informationsmaterial für die Eltern enthalten, etwa über das Angebot von Krabbelgruppen.
Unabhängig davon soll die bereits beschlossene Förderung zur Anschaffung von Mehrwegwindeln, die auf einen Antrag der SPD zurückgeht, beibehalten werden. Bisher können die Eltern von Babys diese Förderung beantragen und erhalten dann einhundert Euro, an eine Ausweitung für Senioren und Schwerbehinderte ist außerdem gedacht.