Am 27. August begehen Margarete und Edgar Bernhardt ihren 60. Hochzeitstag. Sie lernten sich 1955 kennen, als Margarete vom Steigerwald nach Schweinfurt kam, heißt es in einer Pressemitteilung.
Es war nicht die Liebe auf den ersten Blick, sondern die Zuneigung entwickelte sich langsam jedoch stetig. 1959 wurde dann im Familienkreis Hochzeit gefeiert.
Margarete arbeitete zu diesem Zeitpunkt in einem Privathaushalt und Edgar in der Bäckerei seiner Mutter. Ende Dezember 1959 meldetet sich Nachwuchs an, Sohn Udo wurde geboren. Edgar bereitete sich nun auf die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk vor, die er dann 1963 in Würzburg ablegte.
1966 übernahmen sie dann die damalige Bäckerei Bernhardt am Zeughaus von Edgars Mutter. Es war eine Pachtbäckerei, also kein Eigentum. Erst 1969 gab es dann die Möglichkeit in die Bäckerei am Zeughaus umzuziehen und sich dort eine Wohnung einzurichten. Während die Beiden bisher als „Alleinunterhalter“ tätig waren, sie im Laden, er in der Backstube konnten sie im gleichen Jahr die ersten Azubis einstellen. Es wurden im Laufe der Jahre dann 20 Azubis in Backstube und Verkauf in diesem Betrieb ausgebildet. Zum Schluss waren neun Personen in der Bäckerei beschäftigt.
Große Investitionen
Den größten Kraftakt meisterte das Handwerksehepaar 1972. Der große Umbau der Bäckerei, mit neuem Backofen, neuen Maschinen und einer modernen Ladeneinrichtung. Da das Ehepaar Bernhardt auf keinerlei Reserven zurückgreifen konnte, musste der gesamte Umbau aus Krediten über rund 200 000 DM finanziert werden.
1973 stieg dann Sohn Udo als Azubi in den Betrieb ein, um dann nach einigen Jahren im der Fremde, als Bäcker – und Konditormeister wieder zurückzukommen. 2002, nach 36 Jahren, entschloss sich dann das Ehepaar Bernhardt schweren Herzens, aus gesundheitlichen Gründen die Zeughausbäckerei für immer zu schließen. Im Schweinfurter Tagblatt konnte man damals lesen:„ Die Zeughausbäckerei schließt die Pforten, nach 107 Jahren geht ein weiteres Stück Alt-Schweinfurt.“
Zu den schönsten Ereignissen des Paares zählte 1986 die Hochzeit von Sohn Udo, dadurch kam mit Birgit eine sehr liebe Schwiegertochter in die Familie. Mit der Geburt von Enkel Christian 1990 und Enkelin Julia 1992 hatten die Jubilare eine neue Aufgabe, sie waren nun Oma und Opa. Inzwischen sind aus den Großeltern sogar Urgroßeltern geworden, denn mit Finn 2017 und Yannis in diesem Jahr kamen zwei süße Urenkel zur Welt.
Ehrenobermeister der Innung
Edgar engagierte sich neben der Bäckerei auch als Fachlehrer in der Berufsschule, in verschiedenen Positionen in der Innung, wo er heute noch Ehrenobermeister ist, in der Bäko als Vorstand und im Verein als Vorsitzender.
Sportliche Aktivitäten waren bei Margarete Yoga, Qi Gong, Tischtennis, Radfahren und etwas Tennis, während bei Edgar neben Tischtennis und etwas Tennis die Hauptsportart Volleyball war. Hier brachte er es als aktiver Spieler bis zur Bayernliga, während er als Schiedsrichter zwölf Jahre lang Bundesliga- und Freundschaftländerspiel leitete.
Tanzen als gemeinsames Hobby
Beide Jubilare hatten jedoch auch ein gemeinsames Hobby gefunden, das Tanzen. Ein bis zweimal die Woche fuhren sie zum Training nach Würzburg. 1979 errang man das Tanzsportabzeichen in Bronze. Es folgten in den Jahren darauf Silber, Gold und 4 x Gold-Star. Auch bei Formationstanzen waren sie aktiv. Aus dieser Leidenschaft zum Tanzen entstand der Herbstball der Bäckerinnung, den beide in diesem Jahr zum 41. Mal organisieren. Ein weiteres Hobby von Edgar ist seit über 20 Jahren das Chorsingen in verschiedenen Chören unter anderem im Projektchor des Sängerkreises.