Der Dittelbrunner Gemeinderat erhob sich in seiner letzten Sitzung, im ehrendem Andenken an Reinhard Lutz: Der Träger der Bürgermedaille, bekannt als Initiator der Ringstraßenfeste für den guten Zweck, als Gründer und langjähriger Vorsitzender des Fördervereins krebskranker Kinder Hambach, ist vor kurzem verstorben. Es gab eine Schweigeminute.
Abgestimmt wurde zunächst über Formalitäten. Die Solarparkprojekte bringen viel Bürokratie mit sich. Für die Planung der Freiflächen-PV-Anlage "Pfändhausen 1" mussten 38 Seiten Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange gewichtet werden. Die Gemeinde Rannungen etwa wünscht sich die Freihaltung angrenzender Wege, insbesondere des Pilgerwegs Via Romea. In Dittelbrunn heißt es, dass keine vollständige Umzäunung des Areals geplant ist. Die Via Romea wird in diesem Bereich "kleinräumig" verlegt, der Prozessionsweg von Rannungen nach Pfändhausen bleibt unangetastet, auch die Benutzung der Flurwege ist weiterhin möglich.
Der Bauernverband sprach bei 63 Hektar von einer übergroßen Fläche, zulasten der örtlichen Landwirtschaft. Verwiesen wurde insbesondere auf die Feldlerche. Hier müsse es ein Monitoring geben, um festzustellen, inwieweit der Vogel auf dem Areal brütet und somit zusätzliche Ausgleichsflächen entfallen würden. Im Rathaus weist man darauf hin, dass diese Flächen formal berechnet und bereits von der Fachbehörde abgesegnet worden sind. Ein Feldlerchen-Monitoring sei möglich. Von verschiedenen Seiten angeregt wurde eine zusätzliche Nutzung des Areals mit Windrädern oder landwirtschaftsfreundlicher (aber kostenintensiver) "Agri-PV". Hier ist die Überplanung der Fläche bereits abgeschlossen. Die Satzung des Bebauungsplans wurde einstimmig beschlossen.
Bürgermeister verweist auf Kostendeckung
Deutlich erhöht werden die Friedhofsgebühren, nach Berechnung und Neukalkulation durch eine externe Beratungsfirma: Die Kostendeckung soll damit von rund 37,6 Prozent auf 58 Prozent steigen. Gemeinderat Wolfgang Stoll sah den Anstieg als zu drastisch an - wenn etwa der Preis für eine Einzelgrabstätte von 900 auf 1800 Euro und bei einem Doppelgrab von 1800 auf 3600 Euro hochschnellen würde. Es sollte eine Steigerung über einen längeren Zeitraum hinweg geben, oder eine Anpassung der Ruhefristen (in diesem Fall auf 25 Jahre gerechnet). In anderen Kommunen wären die Nutzungsgebühren weniger drastisch. Rebekka Geus wünscht sich ebenfalls mehr Vorlauf, mit Rücksicht auf die finanzielle Belastung vor allem für Rentner.
Man müsse leider die geforderte Kostendeckung im Auge behalten, meinte Bürgermeister Willi Warmuth. Andere Gemeinden, die ihre Gebühren noch nicht angepasst hätten, würden dies bald tun. Auch Rainer Patzke verwies auf Zwänge bei den Finanzen. Die neue Gebührensatzung wurde gegen drei Stimmen beschlossen.
Neues Fahrzeug für die Feuerwehr
Bei einem Bauantrag für einen Stabmattenzaun gab es kritische Worte vom Rathauschef: Weniger wegen des Sichtschutzzauns selbst als bezüglich der verwendeten Plastikstreifen. Diese würden sich in einigen Fällen in Fetzen auflösen, sagte Warmuth. Rainer Patzke verglich die mögliche Umweltproblematik mit einem Schottergarten.
Gemäß Feuerwehrbedarfsplan soll die Feuerwehr Holzhausen ein beantragtes Löschfahrzeug erhalten. Das bisher eingesetzte Tragkraftspritzenfahrzeug ist über 30 Jahre alt, hat keinen Wassertank und bereits TÜV-Probleme. Das neue Fahrzeug mittlerer Größe soll nun mit einem 1000-Liter-Wassertank ausgestattet werden, mit Blick auf die Gefahrenpotentiale vor Ort. Die Verwaltung denkt an einen Kostenrahmen bis zu 400.000 Euro. Mit der Beschaffung soll auch die Anpassung des Feuerwehrhauses einhergehen, wo die Stellplatzverhältnisse beengt sind. Ebenso ist die Abstimmung mit dem Umbau des benachbarten Hauses der Bäuerin nötig. Die Ausschreibung soll, nach Klärung der Förderung, bis März 2025 erfolgen, dann wird mit zwei Jahren Lieferfrist gerechnet.