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GEROLZHOFEN/OBERSCHWARZACH: Die Rückkehr der Erdfarben

GEROLZHOFEN/OBERSCHWARZACH

Die Rückkehr der Erdfarben

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    Willkommen im Waldatelier im Mahlholz: Mit großer Begeisterung malten die Kinder der Ganztagsklasse der Grundschule Gerolzhofen aus Oberschwarzach mit den Erdfarben, die sie zuvor zusammen mit den Naturpädagoginnen des Waldkindergartens aus den mitgebrachten Erden hergestellt hatten. Auch die Rahmen für die abschließend bei einer „Vernissage“ in der Wald-Galerie ausgestellten Bilder waren aus Naturmaterialien wie Ästen und Stoff selbst gefertigt worden.
    Willkommen im Waldatelier im Mahlholz: Mit großer Begeisterung malten die Kinder der Ganztagsklasse der Grundschule Gerolzhofen aus Oberschwarzach mit den Erdfarben, die sie zuvor zusammen mit den Naturpädagoginnen des Waldkindergartens aus den mitgebrachten Erden hergestellt hatten. Auch die Rahmen für die abschließend bei einer „Vernissage“ in der Wald-Galerie ausgestellten Bilder waren aus Naturmaterialien wie Ästen und Stoff selbst gefertigt worden. Foto: Fotos: Norbert Vollmann

    Eine spannende Zeitreise zu den Ursprüngen der Malerei unternahmen dieser Tage die 18 Kinder der ersten Ganztangsklasse an der Grundschule Gerolzhofen-Oberschwarzach. Zusammen mit den Naturpädagoginnen des Waldkindergartens malten sie im Mahlholz „wie die Steinzeitmenschen“.

    Das Malen mit Erdfarben begleitet die Menschheit seit Urzeiten. Mit nur wenigen Farbtönen entstanden vor mehr als 30 000 Jahren Höhlenmalereien, die erstaunlich gut erhalten geblieben sind und die Menschen bis heute faszinieren.

    Doch woher hatten die Steinzeitmenschen ihre Erd- und Naturfarben, und wie haben sie es zum Beispiel geschafft, dass diese haltbar bleiben, nicht schimmeln und auch nicht abbröckeln? Künstlich hergestellte so genannte synthetische Farben, wie wir sie erst seit etwas mehr als 100 Jahren kennen, gab es damals noch nicht – und natürlich auch keine Maler- und Farbengeschäfte oder Farbenfabriken.

    So staunten die Grundschüler nicht schlecht, als sie eben wie einst die Steinzeitmenschen zusammen mit Ulli Hillebrand, Christina Specht und Nicole Fröhlich im Waldatelier begannen, selbst aus den mitgebrachten Erden Erdfarben in der „Waldwerkstatt“ herzustellen und damit eigene kleine Kunstwerke anzufertigen. Diese wurden schließlich stolz bei der „Vernissage“ in der Waldgalerie präsentiert, indem die Bilder für die kleine Kunstausstellung reihum an den Ästen der Bäume aufgehängt wurden.

    Begleitet wurden die Kinder abwechselnd von ihren beiden Klassenlehrerinnen Claudia Heilmann und Christine Pickel. Aus Interesse gesellte sich auch Grundschullehrerin Ingrid Pitter dazu.

    Am ersten Nachmittag ging es noch mehr allgemein um das Thema Boden und Erde und wie diese entsteht. Bei einer Phantasie-Sinnesreise konnten die Erstklässler Erde riechen oder im Waldboden freigelegte Erdschichten fühlen. Und damit die am zweiten Nachmittag mit den Erdfarben gemalten Kunstwerke auch auf einer richtigen Leinwand entstanden, wurden schon einmal Naturbilder-Rahmen aus Stoff und Ästen gebastelt und genäht.

    Außerdem hatten die Kinder von daheim jeweils eine Handvoll trockene Erde mitgebracht, die in Einmachgläser geschüttet wurde, um zu zeigen, wie unterschiedlich Erde sowohl von der Beschaffenheit als auch von der Farbe her sein kann. Um Ocker- und Rot-Töne zu gewinnen, hatten die Waldpädagoginnen ferner Erde aus dem Odenwald und aus dem Spessart organisiert.

    Die grobe Erde wurde von den Kindern erst gemörsert, also mit dem Mörser zerrieben und anschließend gesiebt, bevor sie mit Öl und Ei gebunden wurde, damit sie haltbar und leuchtend wird. Dann hieß es endgültig: An die Pinsel, fertig, los.

    Dass die Kinder mit großer Begeisterung bei der Sache waren, davon konnte sich auch Rektor Helmut Schmid beim Besuch im Mahlholz überzeugen. Überhaupt besteht ein enger und regelmäßiger Kontakt zwischen Schule und Waldkindergarten, aus dem immer wieder gemeinsame Projekte erwachsen.

    So kommen die Waldkinder als künftige Grundschüler etwa zum Turnen oder zum Schnupperunterricht in die Grundschule. Im Gegenzug begeben sich etwa im Winter die Grundschüler auf die spannende Fährten- und Spurensuche im Wald.

    Die jetzige Aktion im Mahlholz beruhte quasi auf Gegenseitigkeit. Denn einerseits steht bei der Ganztagsklasse in Oberschwarzach, der 1 g, jeden Monat ein größeres Projekt auf dem Plan. Und andererseits hatten Ulli Hillebrand, Christina Specht und Nicole Fröhlich zum Abschluss ihrer naturpädagogischen Aus- und Weiterbildung über die Naturschule Freiburg die Aufgabe gestellt bekommen, selbst ein Konzept für ein eigenes, mehrstündiges Projekt für Kinder als auch Erwachsene zu erstellen, sowie dieses durchzuführen und zu dokumentieren.

    Herausgekommen war dabei eben der Workshop für Kinder unter dem Motto „Malen wie die Steinzeitmenschen“.

    Workshop für Erwachsene

    Die Erwachsenen sind übrigens jetzt am Sonntag, 21. April, im Walderlebniszentrum Gramschatzer Wald unter Anleitung der drei Naturpädagoginnen des Waldkindergartens an der Reihe. In diesem Fall lautet das Motto „Malen mit den Farben der Erde“. Los geht der rund vierstündige Workshop um 14.15 Uhr.

    Mitzubringen sind Malkittel oder unempfindliche Kleidung sowie eine Handvoll trockene Erde. Der Unkostenbeitrag liegt pro Teilnehmer inklusive Material bei zehn Euro. Es sind noch Plätze frei. Eine Anmeldung zu dem Workshop mit der Projektgruppe ist nicht unbedingt erforderlich, aber ratsam, da nur maximal zwölf Personen teilnehmen können.

    Anmeldung und Info zum Workshop „Malen mit den Farben der Erde“: Walderlebniszentrum Gramschatzer Wald, Tel. (0 93 60) 99 398-01, E-Mail: kontakt@walderlebniszentrum-gramschatzer-wald.de

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