(schd) „Bis Johanni nicht vergessen, sieben Wochen Spargel essen“ wusste schon der Volksmund. Mit Hilfe spezieller Techniken der Spargelbauern verschiebt sich der Zeitraum allerdings mittlerweile immer weiter nach vorne. Bereits seit vier Tagen sticht Andreas Knaup aus Röthlein schon das königliche Gemüse. Die Saison ist eröffnet.
Er arbeitet auf seinen Spargelfeldern mit einer Zweifolientechnik, erklärt er. Eine blickdichte schwarze Folie schützt den Spargel während der kompletten Erntezeit, ein dünner durchsichtiger Folientunnel, ein so genannter Verfrühungstunnel schafft durch eine spezielle Beschichtung optimale Temperaturen. Von Vorteil sei in Röthlein auch der lockere Sandboden, der sich schnell erwärmt.
Ganz ohne Bodenheizung herrschten im Luftraum zwischen den beiden Folien bei den momentanen Wetterverhältnissen tagsüber rund 30 Grad und selbst nachts noch etwa zehn bis zwölf Grad. Die Spargelspitzen wagten sich so schneller an die Oberfläche. Zweimal am Tag wird geerntet, damit sich die Spitzen nicht lila verfärben.
Während in den ersten beiden Tagen nur einzelne Stangen gestochen wurden, die, so Andreas Knaup lachend, traditionell im eigenen Kochtopf landeten, gibt das Feld jetzt schon Erträge zwischen fünf bis zehn Kilo her, die in seinem Hofladen und auf Märkten verkauft werden. Der Ertrag wird sich in den nächsten Wochen je nach Wetterlage schnell steigern, sagt er. Gut zwölf Saisonarbeiter bearbeiten gemeinsam mit ihm die Felder und auch die Söhne Christian und Matthias helfen neben Studium und Ausbildung mit.
Noch etwa drei Wochen greift die Verfrühungstechnik, dann werden die Tunnel abgebaut, die schwarze Folie bleibt, da der Spargel so gegen Sonneneinstrahlung und Verfärbungen geschützt ist.