Trotz der Eiseskälte draußen waren alle Plätze in der Buchhandlung Vogel besetzt, als der in Schweinfurt wohlbekannte Autor Klaus Gasseleder Kostproben aus seiner Neuerscheinung, dem „Besten aus 30 Jahren Poetisierens im unterfränkischen Dialekt“ las. Verschmitzt und launig grub er Vergangenes aus, hier eine Glosse, da ein Vierzeiler, dort ein längerer Text. Die eigentliche Neuigkeit war jedoch Gasseleders Entschluss, fortan nichts Mundartliches mehr zu veröffentlichen. Er, der doch gerade wegen seiner witzigen, scharf- und hintersinnigen unterfränkischen Texte immer gern gehört und gelesen wird, verabschiedet sich aus der Dialekt-Ecke. Warum?
SCHWEINFURT