Der Dingolshäuser Altbürgermeister und Mitbegründer der Partnerschaft Erwin Loos, strahlte als er "seine" französischen Freunde endlich wieder sah. Diese Freude spiegelte sich am vergangenen Wochenende bei allen Beteiligten des Treffens der Gemeinde-Partnerschaft zwischen Dingolshausen und Equemauville in Frankreich wider.
Barbara Behr vom Patenschaftskomitee in Dingolshausen, Dominique Fablet vom Komitee aus Equemauville und die beiden Bürgermeister, Nicole Weissenseel-Brendler und Michel Bailleul richteten nach Ankunft der französischen Freunde am Donnerstag Begrüßungsworte an alle Beteiligten. Fablet blickte dabei kurz auf über 30 Jahre voller Erfahrungen zurück und gedachte aller Verstorbenen aus beiden Partnergemeinden und dachte an diejenigen, die gerne mit nach Dingolshausen gekommen wären.
Kindergartenkinder sangen Willkommenslied
Kinder des Dingolshäuser Kindergartens "Blumenwiese" hießen die Gäste mit einem Lied willkommen. Zudem zeigten sie ein Plakat, welches sie von den Kindergartenkindern aus Equemauville erhalten hatten. Danach ging es in die Familien, die am Freitag auch privat einiges mit den Gästen unternahmen.

"Es ist wichtig, dass ihr heute da seid und unsere Freundschaft und Gemeinschaft wieder gelebt werden darf", sagte Bürgermeisterin Weissenseel-Brendler am Freitagabend beim Freundschaftsabend. Sie zollte Respekt für das Geleistete in Equemauville: den Erhalt und Sanierung des Krankenhauses sowie ein Naturkonzept für Bienen neben der Schule. Sie richtete auch den Blick auf die teils begonnenen oder fertiggestellten Projekte in Dingolshausen: die Sanierung des Sportheims, den Verbindungsweg zwischen Dingolshausen und Bischwind, die Investitionen in die beiden Friedhöfe sowie die Kneipp-Anlage am Bastelberg und das Neubaugebiet.
Gemeindewappen aus Tausenden Bügelperlen
Als Geschenk überreichte die Bürgermeisterin ein von Sabine und Dominik Effertz geschaffenes Kunstwerk. Sie nannte das aus 23.710 Bügelperlen gefertigte Wappen der Gemeinden "ein einmaliges Unikat, so wie die gelebte Freundschaft zwischen unseren beiden Gemeinden". Sie bat darum, einen schönen Platz dafür zu finden, damit die "Idee des gegenseitigen Austausches und der Freundschaft auch an die nächste Generation weitergegeben wird". Zusätzlich erhielt jeder der Anwesenden einen Schlüsselanhänger aus Bügelperlen: "Die Farbe Gold steht für unsere Freundschaft, denn diese ist Gold wert. Die Herzform steht für Freundschaft und Liebe, die anderen Farben für die Wappen der Gemeinden", sagte Weissenseel-Brendler.

Dominique Fablet dankte in seinen Worten für "30 Jahre Partnerschaft voller schöner Erfahrungen". Auch er nannte es wichtig, dass die Partnerschaft mit jungen Menschen fortgeführt werden kann. Lea Geißler ist hierfür ein Beispiel: die junge Dingolshäuserin konnte für vier Wochen im Rahmen eines deutsch-französischen Jugendwerks in Frankreich viel erleben. Michel Bailleul dankte besonders dem ehemaligen Dingolshäuser Bürgermeister Lothar Zachmann für dessen Wirken im Rahmen dieser Partnerschaftsbewegung.
Musik verbindet die Menschen
Für Gänsehautmomente sorgten Annika Dolag an der Klarinette und die beiden Trompeter Willi Götz und Jean-Jaques Lebouteiller. Beide sind in ihren Gemeinden wahre Institutionen, die zeigen, wie Musik Menschen verbinden kann. Zudem sang noch ein kleiner Chor aus Equemauville.

Das gute Essen sorgte dafür, dass die Freunde aus Frankreich und Deutschland sich noch lange unterhalten konnten. Gerard Bosquer bekam zu seinem 70. Geburtstag ein Geburtstagslied gesungen. Laura Barthelme und zeitweise Reinhard Geißler dolmetschten.
Besuch im Tierpark und in der Brauerei
Am Samstag stand eine Sitzung für die Komitee-Mitglieder an. Danach ging es für die jungen Menschen zum Tierpark. Die Erwachsenen fuhren zur Brauerei Bayer nach Theinheim zum Mittagessen mit anschließender Brauerei-Führung. Diese hielt Hobbybrauer Andreas Heger aus Dingolshausen.

Während eines anschließenden gemeinsamen Ortsrundgang in Dingolshausen wurde der neue Teil des Friedhofs, die Kneipp-Anlage am Bastelberg und der Stein der Freundschaft (Normandiestraße) besucht. Am Sonntag fuhren die Gäste wieder heim.