Als sich nach Kriegsende die Auflagen der Militärregierung langsam lockerten, war die Zeit reif, nach vorne zu blicken. Und das, obwohl anfangs große Schwierigkeiten bestanden, die einem reibungslosen aktiven Sportbetrieb im Wege standen. Diese Hürden, vor allem finanzielle, überwanden die oben genannten Gründungsmitglieder des FVD. Ohne sie könnte der Fußballverein am kommenden Wochenende nicht sein 60-jähriges Bestehen feiern.
Schuhe aus Feuerwehrschläuchen
Wer wenig Geld zur Verfügung hatte, der wurde schon damals kreativ. Aus alten Feuerwehrschläuchen wurden die ersten Fußballschuhe genäht. Auf einer Wiese am Rügshöfer Weg wurde in der Anfangszeit gekickt, das heutige Sportgelände kam erst später hinzu. Jenes wird künftig, nach Abschluss des laufenden Umbaus der Sanitäranlagen im Sportheim, ein noch größeres Schmuckstück sein.
Erstmals konnte eine erste Mannschaft des FVD in der Saison 1955/56 in die damalige B-Klasse aufsteigen. Sie blieb dort bis zur Saison 1959/60. Danach folgte ein einschneidendes Ereignis: Die Mannschaft musste wegen Spielermangel abgemeldet werden. Erfreulich allerdings: Bereits in der folgenden Saison schafften es die Verantwortlichen, eine neue Mannschaft zu melden. Im Jahr 1962 dann der nächste große Erfolg: Otto Aumüller gründete eine in den folgenden Jahren sehr gute Schülermannschaft. In der Saison 1967/68 erreichten sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft den Meistertitel unter Trainer Erwin Bötsch.
Auch über eine eigene Leichtathletik-Abteilung verfügte der Verein einst. Sie wurde 1968 gegründet und mit dem Bau einer Hochsprung-, Stoß- und Weitwurf-Anlage gefördert. Reste einer Aschenbahn sind heute noch Zeuge dafür.
1974: Einweihung des Sportheims
1970 war es dann soweit: der Bau eines Sportheims mit Turnhalle wird beschlossen und 1974 eingeweiht. 1974/75 kommt eine Frauengymnastikabteilung, 1975/76 die Korballabteilung hinzu. Die Seniorenmannschaft konnte in der Saison 1978/79 die Meisterschaft feiern. Für die erste Mannschaft sieht es nach der Saison 1982/83 zappenduster aus: Nach 15 Jahren in der B-Klasse müssen sie den bitteren Gang in die C-Klasse antreten.
Im gleichen Jahr gründete Elisabeth Geißler das Kinderturnen. Auch konnte erstmals die E-Schüler gemeldet werden. Die Jugendmannschaft unter Albin Perleth wird ohne Niederlage Gruppensieger. Im Jahr 1984 wird das neue Spielfeld eingeweiht. 1987 kommt die Tennisabteilung hinzu. Im darauffolgenden Jahr kehrt die erste Mannschaft als Zweiter in die B-Klasse zurück – und steigt ein Jahr später schon wieder ab. Der nächste Aufstieg gelingt erst wieder in der Saison 2006/07 unter Spielertrainer Markus Hartsch – allerdings erneut nur für eine Spielzeit.
Seit zwölf Jahren gehört eine Faustballabteilung (vormals DJK Michelau) zum Verein. Im Jahr 2006 wird nach dem Umbau des zweiten Tennisplatzes (auf einem Platz kann weiter Tennis gespielt werden) eine Beachvolleyball-Abteilung beim FVD gegründet.
Fußballdamen fest integriert
Nach ihrem kompletten Wechsel zum FVD ist die ehemalige Damen-Elf des FC Gerolzhofen fest ins Vereinsleben integriert. Ebenso ist der Verein die Heimat für drei Juniorinnen-Mannschaften. Folgende Mannschaften und Zusammenschlüsse gehören darüber hinaus dem FV im Jubiläumsjahr an:
• Fußball-Herren: Erste, zweite und Senioren-Mannschaft.
• Junioren: U 9, U 11, U 13, U 15, U 17 und U 19. • Korball: drei Jugend-Mannschaften und ein Damen-Team. • Daneben gibt es: eine Tennis-Abteilung, Faustball, Kinderturnen, Fit im Alter und Frauengymnastik.
Seit 60 Jahren ist der FVD ein wichtiger Teil des Lebens in der Steigerwaldgemeinde und nicht mehr wegzudenken. Dieses Engagement, vor allem auch und gerade im Jugendbereich wurde mit bereits zwei silbernen Rauten (in den Jahren 2003 und 2005) gewürdigt. Und was wäre der FVD ohne seine zahlreichen Helfer? Nicht vorstellbar.
Im Blickpunkt
Vorsitzende FV Dingolshausen 1948-1953 Walter Steinhauer 1953-1959 Erwin Hümmer 1959-1960 Walter Steinhauer 1960-1966 Erwin Loos 1966-1973 Karl Frydl 1973-1992 Willi Stürzebecher seit 1992 Norbert Götz