"Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun", zitierte Bürgermeister Willi Warmuth Mahatma Gandhi. Das war die Grundbotschaft des gut und prominent besuchten Neujahrsempfangs der Gemeinde Dittelbrunn, im Bürgerhaus. Zum ersten Mal seit drei Jahren wurde der Jahreswechsel wieder "in Präsenz" gefeiert, mit zahlreichen Honoratioren.
Der Schweinfurter OB Sebastian Remelé sowie Markus Hümpfer gaben sich ebenfalls die Ehre. Warmuth bedankte sich in Richtung des SPD-Bundestagsabgeordneten, der zusammen mit CSU-Amtskollegin Anja Weisgerber eine freudige Nachricht überbracht hatte, kurz vor Weihnachten: Für das Projekt "Sanierung von Hallenbad und Turnhalle Dittelbrunn" fließen mehr als 4,34 Millionen Euro Zuschuss aus Bundesmitteln. Grund zur Freude hat auch Nadine Bechmann. Die Dittelbrunner Pionierin in Sachen Kinderfeuerwehr wurde gerade zur Kreisbrandmeisterin ernannt.
Für Warmuth lautet das große Thema "Transformation". Gemeint ist der grundlegende Wandel in der Gesellschaft, trotz oder gerade aufgrund zahlreicher Krisen, mit Klimawandel, Energieengpässen oder Ukrainekrieg. Neben der Krisenbewältigung sind für Warmuth politische Visionen ("die muss man erstmal haben"), Wissen sowie neue Technologien Hauptantriebsfedern einer positiven Veränderung. "Koevolutionär" ist für den Bürgermeister ein weiteres Zauberwort, die wechselseitige Beeinflussung von Prozessen, wie sie sich im längerfristigen "Grünen Plan" für Dittelbrunn widerspiegeln soll. Eine Kommune sei der komplexeste Betrieb, den er sich vorstellen könne, so der Rathauschef.
Warmuth: Ohne Windkraft wird es nicht gehen
Digitalisierung ist für Warmuth ein Beispiel für lokale Transformation, mit Breitbandausbau oder Onlineservices für die Bürger, dort, wo sie nützlich oder notwendig seien. Der Klimaschutz, von der Umstellung auf LED-Beleuchtung über die Schaffung von Ladestationen bis zur Nutzung erneuerbarer Energien, ist ein viel gelobtes Projekt. Die Gemeinde beziehe 50 Prozent ihres Stroms aus eigenen, erneuerbaren Quellen, dennoch werde es ohne Windkraft nicht gehen, im Einklang mit den Bürgern und Kommunen.

Eine weitere Baustelle ist der demografische Wandel. Gegen alle Prognosen sei Dittelbrunn auf 7500 Einwohner gewachsen, statt an der 6500er Marke zu stagnieren. 450 "Bürgerchen" werden laut Warmuth in der "Wohlfühlgemeinde" betreut. Bis 2024 soll der neue viergruppige Kindergarten am Sonnenteller öffnen.
Bettina Bärmann skizzierte als stellvertretende Landrätin die Transformationen im Kreis, Stichwort Arbeitsmarkt, Konversion der Conn Barracks, Klimaneutralität bis 2030 oder Wasserstoff als Antrieb für sauberen ÖPNV. MdB Markus Hümpfer sagte, die Ampel-Regierung stelle sich den Herausforderungen, trotz Ukrainekriegs. Bezirksrat Stefan Funk verwies auf Projekte im Bezirk, im Bereich Pflege, medizinische Versorgung, Kultur oder Umweltschutz. Angesichts eines 991 Millionen Euro starken Haushalts werde diese Ebene oft unterschätzt, so Funk.